Schaukäserei in der Schweiz
Hier wird das uralte Geheimnis des Emmentalers gelüftet
Das Schweizer Emmental. Heimat des weltberühmten Käses und genau deswegen bin ich. Als erstes mache ich Bekanntschaft mit einer gewissen Daniela. In diesem Häuschen werde ich malträtiert. Schuld sind ein echtes Schweizer Urgestein und dieser Kupferkessel.
Nicky Wong: „Hinter mir steht jetzt Andreas Kohler. Er ist der Käsemeister...“ Andreas Kohler: „200 Liter reinfüllen und erwärmen“ Das Feuer ist an, die Milch ist drin. Zeit dem Ganzen so richtig einzuheizen. Deckel drauf und los geht’s. Zunächst umrühren, damit die Milch nicht anbrennt.
Kohler: „Bakterien hinzu, damit wir einen guten, haltbaren Käse bekommen.“ 32 Grad sind erreicht. Nun muss der Kessel wieder runter vom Feuer. Nach 30 Minuten zieht’s, sagt der Käser. Weg mit dem Deckel und her mit der Harfe. Das macht der Käsemeister noch selber, denn dafür braucht man Erfahrung.
Ein bisschen umrühren und wieder mit der Harfe durchgehen. So entsteht das Käsekorn. Je feiner das Käsekorn, desto fester der fertige Käse. Unser Korn muss etwa die Größe eines Maiskorns haben. Das ist noch etwas zu groß.
Kohler: „Jetzt nehmen wir dieses Instrument und rühren etwa in diesem Tempo.“ Nicky: „Das ist richtig Sport hier.“
Ich hatte ja keine Ahnung. Herr Kohler entfacht das Feuer von neuem und dann...
Kohler: „Also jetzt haben wir 32 Grad und müssen auf 45 hoch. Das machen wir auf dem Feuer unter ständigem Rühren etwa 35 Minuten lang. Nicky, wenn du willst, kann ich mal."
Nicky: "Nein, das ist doch ein Kinderspiel. Gibt Muskeln. Hab ich auch nötig.“ Meine große Klappe hilft mir diesmal nicht. Bei glühender Hitze und beißendem Rauch heißt es für mich: weiterrühren.
Kohler: „Sehr gut, dann noch 10 Minuten ausrühren.“ Zehn Minuten später bin ich dann endlich fertig.
Kohler: "Käsekörner rausnehmen!"
Nach den Resten aber darf ich fischen. Die restliche Molke ist übrigens Schweinefutter. Und wie geht es nun weiter?
Nicky: "Mein erster eigener Käse, ich hab’s geschafft. Der ist noch nicht ganz fertig. Er wird heute noch zweimal umgedreht und gepresst. Und wo sie dann hinkommen, das zeigt mir Herr Kohler jetzt."
Kohler: "Morgen kommen sie in diese Salzlake."
Knapp 250 Laibe liegen hier im Feuchtkeller und warten, bis sie endlich reif sind. Die Käse hier werden entweder drei, sechs oder zwölf Monate gereift, ehe sie verkauft werden. Nach meinem Tag als Jungkäser bei Herrn Kohler geht es noch zur Führung durch die moderne Massenproduktion, aber ganz ehrlich, die kann man sich schenken.