Wegbegleiter

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Video: Trauerstaatsakt: Bundestag erinnert an Wolfang Schäuble

Video Trauerstaatsakt: Bundestag erinnert an Wolfang Schäuble

STORY: Trauer um Wolfang Schäuble im Deutschen Bundestag. Der CDU-Politiker, ehemalige Bundesminister und frühere Präsident des Bundestags war am 26. Dezember vergangenen Jahres in seiner Heimatstadt Offenburg verstorben. An dem Trauerstaatsakt in Berlin am Montag nahm neben Schäubles Witwe Ingeborg auch Altkanzlerin Angela Merkel teil. Die Trauerreden hielten der französische Staatspräsident Emmanuel Macron und Schäubles langjähriger Freund Friedrich Merz, Vorsitzender der CDU. Friedrich Merz / CDU-Vorsitzender "Dieses Mandat im Deutschen Bundestag war der innere Kern seiner politischen Arbeit. Heimat war für ihn der Bezugs- und Mittelpunkt so wie seine Familie im Persönlichen. Und dann gibt es so etwas wie einen Dreiklang seines größeren politischen Vermächtnisses. Dieser Dreiklang lautet: Deutsche Einheit, Berlin, Europa. Und alle drei Teile gehören eng zusammen." Emmanuel Macron wandte sich zunächst auf Deutsch, später auf Französisch an die Anwesenden. Emmanuel Macron / Staatspräsident Frankreich "Deutschland hat einen Staatsmann verloren. Europa hat eine Säule verloren. Frankreich hat einen Freund verloren. Wenn heute im Bundestag die Stimme eines Franzosen zu hören ist, dann ist das Dank der Freundschaft dieses großen Deutschen. Ein halbes Jahrhundert lang konnte man die Stimme dieses Deutschen hier im Bundestag hören." Seit dem Jahr 1972 war Schäuble Mitglied des Deutschen Bundestags gewesen. Er alt als Architekt der Deutschen Einheit. Bundestagspräsidentin Bärbel Bas ehrte ihn als "vollendeten Staatsmann" und Instanz über Parteigrenzen hinweg. Wolfang Schäuble, der seit einem Attentat auf ihn im Jahr 1990 auf den Rollstuhl angewiesen war, wurde 81 Jahre alt.
Video: Trauer um Wolfgang Schäuble: "Deutschland verliert scharfen Denker"

Video Trauer um Wolfgang Schäuble: "Deutschland verliert scharfen Denker"

STORY: Am Berliner Reichstagsgebäude wehten die Fahnen am Mittwoch auf Halbmast, zu Ehren von Wolfgang Schäuble. Der frühere Bundestagspräsident und ehemalige Bundesinnen- und -finanzminister ist am Dienstag im Alter von 81 Jahren gestorben. Politische Wegbegleiter und Vertreter aus dem gegnerischen Lager würdigten Schäubles über Parteigrenzen hinausgehenden Einsatz. Der SPD-Bundeskanzler Olaf Scholz erklärte auf der Online-Plattform X, mit Wolfgang Schäuble verliere Deutschland einen scharfen Denker, leidenschaftlichen Politiker und streitbaren Demokraten. Die EZB-Präsidentin Christine Lagarde schrieb, Schäuble sei eine der einflussreichsten Führungsfiguren Europas gewesen. CDU-Chef Friedrich Merz sagte vor Journalisten in München, Schäuble habe als Ausnahmepolitiker über fünf Jahrzehnte lang Deutschland und Europa geprägt. "Die deutsche Einheit, die Freundschaft mit Frankreich, die europäische Politik insgesamt tragen seine Handschrift. Ich persönlich verliere mit Wolfgang Schäuble den engsten Freund und Ratgeber, den ich in der Politik jemals hatte." Schäuble gilt als einer der Architekten der Deutschen Wiedervereinigung. Als Bundesfinanzminister wurde er wegen seiner Politik eines Haushalts ohne neue Schulden unter anderem als "Herr der schwarzen Null" betitelt. Sein Kurs während der Euro- und Finanzkrise brachte ihm jedoch auch Kritik ein. Passanten in Frankfurt erinnerten sich am Mittwoch an einen Politiker mit Macht und Verantwortung. "Für diejenigen, die seiner Politik vertraut haben oder damit einverstanden waren, war er sicher ein guter Mann. Für andere natürlich ein harter Brocken, an dem sie sich abgearbeitet haben." "Ich glaube nicht, dass er gehasst geht. Das glaube ich nicht, weil er zu sehr eine positive Tradition hinterlässt und auch im Prinzip auch einer der Politiker ist oder war, der quasi nicht nur mit der Bundesrepublik, sondern mit Politik als Auftrag verbunden wird." "Und er hat natürlich auch maßgeblich an der Einheit mitgewirkt. Er hat den Vertrag mit ausgehandelt. Das wird immer auch in Erinnerung bleiben." Schäuble war seit 1972 ununterbrochen Mitglied des Deutschen Bundestages - und damit dienstältester Abgeordneter. Seit dem Anschlag eines psychisch kranken Mannes bei einer Wahlkampfveranstaltung im Oktober 1990 war Schäuble teilweise gelähmt. Seine zahlreichen Partei- und Staatsämter erfüllte er dennoch. Zuletzt soll er sich nach einem Sturz seiner Frau Ingeborg verstärkt zurückgezogen haben - auch um mehr Zeit mit der Familie zu verbringen.