Begonnen hatte es mit einem kleinen Schritt für einen Menschen, aber einem großen Sprung für die Menschheit. Es endete mit den Worten: «So Gott will, werden wir in Frieden und mit Hoffnung für die ganze Menschheit zurückkehren.» Doch genau 30 Jahre nach der Landung der letzten Menschen auf dem Mond hat sich der fromme Wunsch von Apollo-17-Kommandant Gene Cernan nicht erfüllt. Er und Harrison Schmitt bleiben bis heute die letzten Menschen, die den Mond betraten.
Cernan kann es auch heute noch nicht glauben. «Wir wussten, dass Apollo 17 der letzte Flug sein würde. Ich wusste, dass ich die letzten Schritte auf dem Mond machen würde. Aber nie in meinen wildesten Träumen hätte ich geglaubt, dass dies das letzte Mal in einer ganzen Generation sein würde», sagte der heute 68-Jährige bei einer Veranstaltung zum 30. Jahrestags des Flugs.
Landung in der Nähe des Littrow-Kraters
Am 11. Dezember 1972, fast dreieinhalb Jahre nachdem Neil Armstrong die ersten Schritte auf dem Mond unternommen und dabei erklärt hatte: «Das ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer Sprung für die Menschheit», kam die Apollo-17-Crew an. Kommandant Cernan und der Geologe Schmitt landeten mit der Mondfähre Challenger in der Nähe des Littrow-Kraters.
Die Mission war für die NASA ein großer Erfolg. Cernan und Schmitt verbrachten die Rekordzeit von 75 Stunden auf dem Mond und legten mit ihrem Mondauto beachtliche 35 Kilometer zurück. Sie erklommen mehrere Krater und den Tarus-Berg. Cernan schwärmt noch heute von dem fantastischen Blick von den Kratern über die karge Mondlandschaft. Schmitt, der erste ausgebildete Geologe auf dem Mond, machte zahlreiche Entdeckungen wie die mysteriöse orangefarbige Asche, die noch heute die Wissenschaftler beschäftigt. Insgesamt sammelten die Astronauten über hundert Kilogramm Mondgestein für den Rücktransport zur Erde ein.
Die Euphorie war verflogen
Am 14. Dezember 1972 verließen dann die letzten Menschen den Mond, und am 19. Dezember landeten Cernan, Schmitt sowie der Mann im Orbit, Ronald Evans, wieder auf der Erde. Dort mussten sie feststellen, dass die Euphorie der Amerikaner für Mondlandungen verflogen war. Der Vietnamkrieg und der Watergateskandal beschäftigten die Öffentlichkeit, und kaum ein Steuerzahler hatte noch Verständnis für das 100 Milliarden Dollar teure Mondprojekt.
Zudem gab es auch keinen politischen Anreiz mehr. Die Amerikaner hatten mit den ersten Mondlandungen längst bewiesen, dass sie die im Weltraumrennen lange führenden Sowjets endlich geschlagen hatten. Sechs Apollo-Missionen und zwölf Amerikaner auf dem Mond hatten dies Moskau mehr als deutlich gemacht. Und so hatte Präsident Richard Nixon bereits vor dem Start von Apollo 17 die geplanten Missionen 18, 19 und 20 gestrichen.
Inzwischen schickt die NASA ihre Astronauten nur noch ins Orbit. Zwar gibt es auch Pläne, Menschen zum Mars zu schicken, doch werden bis dahin noch mindestens 20 Jahre vergehen. Bis dahin wird sich auch kaum noch jemand an die weltweite Begeisterung über die Bilder von Neil Armstrongs ersten Schritten auf dem Mond erinnern. Schon jetzt muss die NASA mit dem Unglauben einer wachsenden Gruppe von Zweiflern kämpfen, die das ganze Mondabenteuer für eine reine Filmmontage der NASA halten. Im September gab die NASA deshalb ein Buch in Auftrag, das die Theorien der Kritiker Punkt für Punkt widerlegen soll.