Der Campener Leuchtturm in Ostfriesland ist Deutschlands höchstes Bauwerk dieser Art. Nach fast einem Jahr Generalüberholung ist der Stahlfachwerkturm in der Nähe von Emden nun wieder für Besucherinnen und Besucher geöffnet. Schon seit einigen Tagen dürfen sie die 320 Stufen des rund 65 Meter hohen Leuchtturms wieder emporsteigen und den Turm besuchen, wie die Touristik-Gesellschaft Krummhörn-Greetsiel mitteilte. Nachdem die Baugerüste in den vergangenen Wochen entfernt wurden, strahlt das Stahlgerüst des Campener Leuchtturm nun in frischem Anstrich in Rot und Weiß.
Im Sommer vergangenen Jahres hatte die Sanierung des Leuchtturms begonnen, der in der Gemeinde Krummhörn an der Mündung der Ems liegt. Doch die Corona-Pandemie und auch das nasskalte Winterwetter verzögerten die Bauarbeiten. Arbeiter strahlten den Turm ab und besserten Roststellen aus. Anschließend wurden insgesamt fünf neue Farbschichten aufgetragen. Die Renovierung soll den Turm für die nächsten 20 Jahre fit machen. Insgesamt hat sie rund 600.000 Euro gekostet.
Stahlkonstruktion des Campener Leuchtturms erinnert an den Eiffelturm in Paris
Neben dem berühmten rot-gelben Pilsumer Otto-Leuchtturm zählt der Campener Leuchtturm zu den touristischen Attraktionen in der Gemeinde Krummhörn im Kreis Aurich. Der Stahlfachwerkturm von 1889, dessen Leuchtfeuer seit seiner Einweihung Schiffe sicher an Borkum vorbei in die Emsmündung lenkte, erinnert mit seinen genieteten Eisenteilen ein wenig an den berühmten Pariser Eiffelturm, der etwa zeitgleich gebaut wurde.
Wegen dieses Aussehens wird der Turm in der Krummhörn mitunter auch "ostfriesischer Eiffelturm" genannt. Zu seiner Entstehungszeit war der ostfriesische Leuchtturm aufgrund seiner Bauweise und seinem Fachwerk aus genieteten Eisenteilen eine architektonische Innovation, so die Betreiber des Bauwerks. Auch das hat er mit dem berühmten Eiffelturm im Paris gemein.
Völlig nutzlos ist der Leuchtturm auch heute nicht
Wer den Campener Leuchtturm besucht, kann sich zunächst in einem Info-Pavillon neben dem Bauwerk über den "ostfriesischen Eiffelturm" informieren. Neben dem Turm stehen die Häuser der Leuchtfeuer- und Maschinenwärter sowie das Maschinenhaus.
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Nur wenige Schritte flussabwärts wird im StrandPauli gechillt, direkt gegenüber von Dock 10, wo bei der Werft bei Blohm+Voss die Schiffe repariert werden. Hier sitzt man erhöht über dem Wasser, baumelt in der Hängematte und blickt sehnsuchtsvoll den auslaufenden Schiffen hinterher.
Infos: www.strandpauli.de
Im Maschinenraum gibt es noch einen der Dieselmotoren aus dem Jahr 1906 zu sehen. Früher wurde laut Information der Gemeinde Krummhörn-Greetsiel der Generator des Leuchtfeuers damit betrieben. Der Dieselmotor funktioniere noch immer.
Zudem sei Turm auch noch in der heutigen Zeit, in der Ära der satellitengestützten Navigationssysteme, nicht funktionslos. "Wenn alles ausfällt", wird der Diplom-Ingenieur des Wasser- und Schifffahrtamtes in Emden auf der Webseite der ostfriesischen Gemeinde zitiert, "haben wir den Turm noch, der auch für Richtfunkstrecken genutzt wird".

Sehen Sie im Video: Zwei Künstler ermöglichen uns mit diesen spektakulären Aufnahmen eine Zeitreise ins Frankreich des 19. Jahrhunderts. Im Interview mit dem stern erklärt der gelernte Ingenieur Ignacio Lopez-Francos, wie sie den historischen Bildern neue Relevanz schenkten.
Quellen, dpa, Touristik-Gesellschaft Krummhörn-Greetsiel