Surferparadies Eisbach in München: Die Welle ist weg – und keiner weiß, wohin

Eisbachwelle in München
Hier im Englischen Garten in München sollte eigentlich die Eisbachwelle sein
© Peter Kneffel / DPA
Sie wollten nur das Flussbett säubern und haben dabei die berühmte Eisbachwelle "weggeputzt": Der Surfer-Hotspot ist verschwunden – und die Stadt steht vor einem Rätsel.

Die berühmte Surferwelle am Münchner Eisbach ist verschwunden. Nach der jüngsten sogenannten Bachauskehr, bei der das Flussbett von Unrat und Sedimenten befreit wurde, baute sich die Welle nicht wieder auf, so die bayerische Landeshauptstadt. 

Die Stadt sei im engen Austausch mit der Interessengemeinschaft Surfen in München, um alles zu tun, damit sich möglichst schnell wieder eine stabile Welle einstelle.

Eisbachwelle ist größte und konstanteste Großstadt-Flusswelle 

Die Bachauskehr sei notwendig, weil durch mitgerissenes Treibgut Schäden an Böschungen, Dämmen und Brücken entstehen könnten, heißt es. "Bauliche Veränderungen an der Eisbachwelle oder ihrer Seitenbereiche wurden bei der Bachauskehr nicht vorgenommen", erklärte die Stadt. 

Nach der jährlichen Bachauskehr sollte der Surfbetrieb am Freitagabend wieder starten - zudem mit neuer Beleuchtung. Diese soll für mehr Sicherheit sorgen. Von 5.30 Uhr bis 22 Uhr ist das Surfen erlaubt. Nachts bleibt der Freizeitsport verboten. 

Weshalb nun die Welle zusammengebrochen ist, erschließt sich den Surfern nicht. "Wir sind ratlos", sagt Freizeitsurfer Klaus Rudolf. "Ich stand am Freitagabend mit meinem Board an der Kante und konnte es nicht fassen."

Surferin war von ihrem Brett unter Wasser gezogen

Die Eisbachwelle gilt als weltweit konstanteste, größte und beste Flusswelle mitten in einer Großstadt. Sie ist seit 40 Jahren besurfbar und ein Touristenmagnet. Im April verunglückte dort beim nächtlichen Surfen eine 33-jährige Münchnerin tödlich, seitdem gelten einige neue Regeln. 

So darf nur noch mit einer selbstöffnenden Sicherheitsleine gesurft werden. Dies soll sicherstellen, dass sich Surfer im Gefahrenfall von ihrem Brett lösen können, um nicht unter Wasser zu geraten. Die 33-Jährige war von ihrem Brett in die Tiefe gezogen worden und konnte sich nicht selbst befreien.

AFP
nik

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