In Berlin, wo besonders viele Kriegsflüchtlinge ankommen, wurde mit Unterstützung vom Bund ein Ankunftszentrum mit Schlafplätzen am alten Flughafen Tegel eingerichtet.
Berlins Regierende Bürgermeisterin, Franziska Giffey (SPD), hat klar gesagt: Eine "Obergrenze" für die Aufnahme von Kriegsflüchtlingen gebe es nicht. Dass Menschen in Turnhallen untergebracht werden, wie 2015 und 2016, als Hunderttausende Asylbewerber kamen - unter ihnen viele Syrer - solle diesmal aber vermieden werden.
Die Zahl ukrainischer Kriegsflüchtlinge, die Berlin täglich erreichen, könnte aus Sicht des Koordinators für die Unterbringung, Albrecht Broemme, wieder steigen. "Wir hatten schon bis zu 10.000 am Tag. Damit werden wir fertig werden", sagte Broemme am Montag im RBB-Inforadio. "Wir müssen aber auch damit rechnen, mit 20.000 Flüchtlingen am Tag fertig zu werden."
Derzeit kommen nach Broemmes Worten täglich ein Drittel weniger Ukrainer in Berlin an als noch vor Tagen. Zum einen gebe es eine Umverteilung in Polen und auf andere deutsche Städte. Zum anderen seien Fluchtwege wegen Beschusses schwer passierbar. "Es gibt einen Rückstau."
"Wir müssen also wieder mit erheblich mehr rechnen. Darauf sind wir langsam gut vorbereitet", sagte Broemme. Er äußerte sich zufrieden mit dem neuen Ankunftszentrum am früheren Flughafen Tegel. "Ich bin schwer begeistert, was da alles entstanden ist in so kurzer Zeit."
Nach Broemmes Angaben gibt es auch Überlegungen, im früheren Flughafen Tempelhof und in der Schmidt-Knobelsdorf-Kaserne in Spandau Flüchtlinge unterzubringen. Diese Liegenschaften müsse er sich noch ansehen, sagte der frühere Präsident des Technischen Hilfswerks.