Wegen Dachsbauten unter einem Eisenbahndamm bleibt die Bahnstrecke von Fröndenberg nach Unna in Nordrhein-Westfalen voraussichtlich für mehrere Jahre gesperrt. Bislang seien 140 Eingänge zu Dachsbauten entdeckt worden, teilte die Deutsche Bahn mit.

Die Tiere hätten den Damm auf einer Länge von rund elf Kilometern instabil gemacht. Die Reparatur komme einem Neubau des Damms gleich, hieß es. Die Bahn rechnet damit, dass allein die Planungs- und Genehmigungsphase mehrere Jahre dauern werde. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.
Dachse gruben weit verzweigtes Tunnelsystem
Erste Schäden waren demnach im November 2022 festgestellt worden. Weil die Strecke durch ein Landschafts- bzw. Vogelschutzgebiet und ein Teil durch ein Naturschutzgebiet läuft, hätten die Untersuchungen den Sommer über ruhen müssen, bis eine Sondergenehmigung vorgelegen habe. Um alle einzelnen Dachsbauten vollständig zu entdecken, mussten darüber hinaus entlang der Strecke Bäume und Sträucher am Damm zurückgeschnitten werden. Die anschließende Untersuchung wiederum habe ergeben, dass die Tiere mehrere Meter unter den Gleisen ein weit verzweigtes Tunnelsystem errichtet hätten.
Statt der betroffenen Regionalbahn 54 fahren zwischen Fröndenberg und Unna nun Busse, wie ein Bahnsprecher am Samstag sagte. Zeitlich würden sich die Auswirkungen für Fahrgäste einigermaßen in Grenzen halten – die Busse brauchen nach Bahnangaben mit 23 Minuten sieben Minuten länger als die Züge.
Dachse in freier Wildbahn bekommen Menschen nur selten zu Gesicht. Die scheuen Tiere vermeiden ein Aufeinandertreffen in der Regel erfolgreich, sind am liebsten nachts unterwegs und schlafen in gut versteckten Bauten, die oft kilometerlang sein können.
Quelle: Deutsche Bahn