Dass Frauen in der spanischen Metropole Barcelona oben ohne baden, ist eigentlich nichts Neues. Die bei Touristen extrem beliebte Stadt verfügt über einen traumhaften Sandstrand, nur wenige Gehminuten von der Innenstadt entfernt. Hier sonnen und planschen Frauen wie Männer seit Jahrzehnten wie selbstverständlich ohne Oberteil. Über die ganze Stadt verteilt gibt es aber auch zahlreiche öffentliche Freibäder und Pools. Hier sehen die Regeln teilweise anders aus.
Die Stadtverwaltung hatte zuletzt häufiger Beschwerden von Frauen erhalten, die in den städtischen Schwimmbecken Probleme mit dem Personal bekamen, wenn sie das Bikini-Top ablegen wollten. Man stellte fest, dass es keine einheitlichen Regeln zum Baden oben ohne gab – dafür aber die Vorgabe, dass niemand wegen seines Geschlechts diskriminiert werden dürfe. Daraus folgerten die Angestellten des Rathauses, dass man Frauen nicht vorschreiben könne, Oberteile zu tragen, wenn Männer das auch nicht tun müssen.

Oben ohne ist in Barcelona nicht ungewöhnlich
Ende Juni beschloss die Stadtverwaltung deshalb, in allen städtischen Bädern den Besucherinnen das Baden ohne Oberteil zu erlauben. Alle Bäder wurden angeschrieben und aufgefordert, von nun an diskriminierungsfrei zu handeln. "In den meisten städtischen Schwimmbecken ist es längst absolut normal für Frauen, gelegentlich oben ohne schwimmen zu gehen", so eine Sprecherin des Stadtrats gegenüber CNN. "Das ist also eigentlich keine neue Initiative." Man habe lediglich die Regeln überall angeglichen, um Missverständnissen und Diskriminierung vorzubeugen.

Die Bewegung "Free The Nipple", auf Katalanisch "Mugrons Lliures", feierte die Regelung. Barcelona sei durch die Entscheidung der Stadtverwaltung "freier" und "gleichberechtigter" geworden, freuten sich Aktivistinnen auf Twitter. Die Gruppe hatte zuvor immer wieder auf Schwimmbäder hingewiesen, in denen Frauen oben ohne nicht willkommen waren.