Bei dem Madrider Flugzeugabsturz mit 154 Todesopfern im August hat möglicherweise auch ein Pilotenfehler eine Rolle gespielt. Wie die Zeitung "El País" am Montag unter Berufung auf Ermittlerkreise berichtete, hatten die Piloten der Unglücksmaschine der spanischen Gesellschaft Spanair beim Start vergessen, die Landeklappen ("flaps") und Vorflügel ("slats") auszufahren.
Sie seien in Eile gewesen, da die Maschine mehr als eine Stunde Verspätung hatte. Um sich eine Startfreigabe zu reservieren, hätten die Piloten die vor dem Start übliche Serie technischer Überprüfungen unterbrochen. Das Alarmsystem, das die Cockpit-Besatzung normalerweise wegen der nicht korrekten Position der Starthilfen hätte warnen müssen, funktionierte zudem nicht.
Der Absturz am 20. August war das schwerste Luftfahrtunglück in Spanien seit 25 Jahren. Nur 18 Menschen überlebten. Der Pilot und sein Kopilot waren bei dem Unglück am 20. August unter den Toten. Das Flugzeug vom Typ MD-82 war unmittelbar nach dem Start vom Madrider Flughafen abgestürzt. Unter den Opfern waren auch vier Deutsche.