Großbritannien Auch Tui-Urlauber von der Thomas-Cook-Pleite betroffen

Thomas Cook-Stewardessen sind über Pleite schockiert – und zeigen ihre Trauer bei Twitter
© Twitter Screenshot / stern.de
Tausende Menschen stehen morgens auf und haben plötzlich keinen Job mehr: Die Pleite des Reiseanbieters Thomas Cook erschüttert Mitarbeiter auf der ganzen Welt.


Nach der Insolvenz trauern viele Angestellte um ihren Job auf Twitter:


"Ich liebe meinen Job und wäre so traurig, wenn ich ihn nie wieder machen könnte."


"Ich kann mir nicht vorstellen, diese Uniform nicht wieder anziehen zu müssen."


"Bin komplett am Boden. Ich hatte meinen Traumjob gefunden und nun wurde er weggenommen."


"Es war herzzerreißend, heute in die Augen meiner langjährigen Kollegen schauen zu müssen. Ich liebe sie alle."


"Es war eine Freude, lieber Thomas Cook."


"Zwei Jahre mit meiner Thomas-Cook-Familie. Ich habe keine Worte. Ich wollte noch nie so gerne am Montagmorgen meine Dienstkleidung anziehen."


Weltweit hat Thomas Cook 22.000 Angestellte – 9000 von ihnen sind allein in Großbritannien tätig.


Berichten zufolge kommen Mitarbeiter auch nach Bekanntwerden der Insolvenz in Uniform zur Arbeit.


Diesen Einsatz loben die Nutzer auf Twitter:


"Wie immer leiden die Menschen der Arbeiterschicht am meisten, aber sie zeigen die besten Eigenschaften."


"Das ist eine gute Arbeitsauffassung ... Thomas Cook sollte stolz auf sie sein!"


Genau wie die Passagiere müssen auch viele Mitarbeiter jetzt schauen, wie sie in ihre Heimatländer zurückkommen.
Die Pleite von Thomas Cook zieht weitere Kreise. In Großbritannien sind auch Tui-Urlauber, die Flüge einer Thomas Cook Airline gebucht haben, betroffen.

Die Pleite des Reisekonzerns Thomas Cook trifft in Großbritannien auch Kunden des Hauptkonkurrenten Tui. Tui-Urlauber aus dem Land, die bis 31. Oktober auf Flüge mit Thomas Cook Airlines gebucht waren, könnten ihre Reise nicht antreten, sagte ein Tui-Sprecher am Dienstag in Hannover. Für bereits verreiste Kunden, deren Flüge wegen der Insolvenz ausfallen, würden Ersatzflüge angeboten.

Tui arbeite an Maßnahmen zur Unterstützung, teilte der Konzern bei der Vorlage seiner Buchungszahlen für die Sommersaison mit. Der Thomas-Cook-Konzern hatte in der Nacht zum Montag Insolvenz angemeldet. Dessen deutsche Fluglinie Condor fliegt aber noch weiter und hofft auf einen Überbrückungskredit der Bundesregierung. Auch Tui-Kunden könnten weiterhin mit Condor fliegen, sagte der Sprecher.

Thomas Cook ist insolvent

Der weltgrößte Reisekonzern Tui konnte seine Urlauberzahl im Sommer nach eigenen Angaben auf dem Niveau des Vorjahres halten. Der durchschnittliche Reisepreis sei um ein Prozent gestiegen. Die Überkapazitäten bei den europäischen Airlines und die Unsicherheit rund um den Brexit hielten aber an, sagte Tui-Chef Fritz Joussen.

Der Manager hatte die Ergebnisprognose in diesem Jahr bereits zweimal zusammenstreichen müssen. Vor allem wegen des anhaltenden Flugverbots für Boeings Mittelstreckenjet 737 Max, von dem der Tui-Konzern 15 Exemplare in seiner Flotte hat, rechnet der Manager nun weiterhin damit, dass der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn (Ebita) im laufenden Geschäftsjahr bis Ende September um bis zu 26 Prozent sinkt. Im Vorjahr hatte Tui hier fast 1,2 Milliarden Euro erzielt.

DPA

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