Als grobe Orientierung am Anfang eines Warschau-Aufenthaltes dient die Aussichtsplattform des Kulturpalastes, gleich in der Nähe des Hauptbahnhofs gelegen. In 115 Meter Höhe schwebt man über der Stadt, hört das Sirenengeheul der Ambulanzen nur noch schwach und weht ein kräftiger Wind durch das Gewölbe.
Junge Warschauer treffen sich hier oben zu einem Rendezvous, liegen lässig in Gesprächen vertieft in Liegestühlen. Touristen genießen den mit 360-Grad-Rundblick vom Mittelpunkt der polnischen Hauptstadt und können nur ahnen, dass Warschau aus den Ruinen des Zweiten Weltkriegs wieder auferstanden ist.
Am 28. September 1939 marschierte die deutsche Wehrmacht in Warschau ein. Eine mehr als fünfjährige Schreckensherrschaft begann mit dem größten Ghetto Europas. Allein 300.000 Juden wurden von aus deportiert und ermordet.
Das Warschau der Gegenwart
Anders als in weiten Teilen des Landes, wo die Rechtskonservativen und die katholische Kirche das Sagen haben, wählten die Bewohner Warschaus einen Kandidaten der Opposition ins Amt.
Die Stichwahl im Dezember 2018 gewann der liberale Rafał Trzaskowski. Der Politiker der polnischen Bürgerplattform saß bereits in jungen Jahren im Europa-Parlament und kümmerte sich später als Minister um die Digitalisierung des Landes.
Trzaskowski ist der Garant dafür, dass Warschau eine offene und EU-freundliche Metropole bleibt - ohne jegliche Zensur kritischer Theateraufführungen und mit einer freien Presse.
Auf den folgenden Seite der Fotostrecke zeigen wir einige bekannte und kaum beachtete Sehenswürdigkeiten, die Warschau den Besuchern zu bieten hat.
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