Karneval in Rio – das sind prächtige Kostüme und Wagen, mitreißende Gesänge und Klänge: In der brasilianischen Küstenmetropole haben die weltberühmten Umzüge im Sambodrom begonnen. Den Anfang machte dabei am Freitagabend (Ortszeit) die Sambaschule "Arranco do Engenho de Dentro".
Die Sambaschulen zeigten sich aber auch modern: Zum ersten Mal defilierte mit der "Arranco" ein Mann als Fahnenträger im Sambodrom. Die zwölf Top-Schulen treten am Sonntag und Montag bis in den frühen Morgen auf.
Zehntausende auf den Tribünen sowie Millionen vor dem Fernseher in Brasilien und auf der ganzen Welt verfolgen für gewöhnlich die Umzüge auf dem überdimensionalen Laufsteg, den einst der berühmte brasilianische Architekt Oscar Niemeyer in den 1980er Jahren entworfen hatte.
Karneval ist für Rio auch eine riesige Einnahmequelle
Der Karneval von Rio gilt als "größte Party der Welt". Die Stadt erwartet Einnahmen von umgerechnet rund 810 Millionen Euro, die Tourismus-Agentur Riotur bis zu 5,5 Millionen Karnevalsfans in der Stadt. Die Hotels verzeichneten eine Auslastung von 91,5 Prozent.
Auch im weiter südlich gelegenen Sao Paulo wird Karneval gefeiert – nachdem im ganzen Land die weltberühmten und bunten Feiern in den vergangenen zwei Jahren wegen der Corona-Pandemie eingeschränkt oder abgesagt worden waren.
Nun aber ist der Karneval mit voller Kraft zurück. 445 Umzüge von Karnevalsgruppen – sogenannten Blocos – genehmigte allein die Stadtverwaltung von Rio in dieser Saison. Bereits am Freitag Nachmittag zogen die ersten offiziellen "Blocos" wie die traditionellen "Carmelitas" im Bohéme-Viertel Santa Teresa durch die Straßen der Küstenstadt oder spielten auf Plätzen.
Zehntausende "Cariocas", wie die Einwohner Rios heißen, und Touristen stimmten sich schon am vergangenen Wochenende mit Musikern und Tänzern in den Straßen verschiedener Stadtteile auf den Karneval ein. Auf der Südhalbkugel ist Hochsommer, derzeit ist es besonders heiß. Das Thermometer zeigte am Freitag 41,8 Grad an, die gefühlte Temperatur, die sich etwa wegen der Luftfeuchtigkeit oder Winden von der tatsächlichen unterscheidet, lag bei 53,8 Grad.