Campen auf dem Zeltplatz, Etagenbetten in der Jugendherberge - oder eben doch das bequeme Hotel mit der Sternebewertung: Je nach Lust und Geldbeutel lässt sich der Sommerurlaub ganz unterschiedlich gestalten. Wer sich für den Aufenthalt in einem Hotel entschieden hat, sollte aber sehr genau hinsehen, empfiehlt Grand-Hotelier Carsten K. Rath im "Focus". Der Insider klärt in seinem Buch "Sex bitte nur in der Suite: Aus dem Leben eines Grand Hoteliers" Reisende über einige Irrtümer auf und gibt Tipps, wie man das Beste aus dem Urlaub rausholen kann.
1. Sternebewertungen und Komfort
In einem 5-Sterne-Hotel wird wohl kaum ein Gast über miesen Service klagen oder in durchgelegenen Betten schlafen müssen - oder? Tatsächlich müssen die Häuser für Sterne-Bewertungen eine gewisse Ausstattung bieten wie eine Mini-Bar oder einen Fernseher. Doch über die Qualität sagt das wenig aus. So kann ein 4-Sterne-Haus, dass schon in die Jahre gekommen ist, weniger luxuriös sein als ein 3-Sterne-Hotel, das nagelneu gebaut und eingerichtet wurde. Einige Hotels verzichten sogar auf die Sterne-Bewertung und bieten dennoch gute Ausstattung und Service. Reisende sollten sich vor dem Buchen überlegen, was sie von dem Hotel erwarten, beispielsweise Lage, Ausstattung oder Alter des Hauses.
2. Preise der Hotels vergleichen
Fast jede zweite Buchung erfolgt heute über Reise- und Hotelportale. Aber ist das wirklich die günstigste Art zu reisen? Nein, schreibt der Experte. Denn die Preise auf diesen Portalen sind nicht immer einfach zu vergleichen, da es Unterschiede bei den Zimmerkategorien oder den angebotenen Zusatzservices geben kann, die für den Buchenden nur schwer ersichtlich sind. Auch den besten Preis bekommt man so nicht immer. Rath empfiehlt, per Mail oder Telefon bei dem Hotel nachzufragen, was sie anbieten können. Tatsächlich zahlen die Hotels eine Vermittlungsgebühr an die Portale. Die sparen sie sich, wenn Sie direkt beim Hotel buchen. Dafür bekommt man häufig einen ansonsten kostenpflichtigen Service gratis angeboten, wie Frühstück, Getränke oder Aufenthalt im Spa.

3. Geburtstag, Hochzeitstag und Co. im Hotel feiern
Wer einen besonderen Anlass in einem Hotel feiern will, sollte dem Haus etwas auf die Sprünge helfen und schon bei der Buchung oder spätestens bei der Anmeldung an der Rezeption darauf hinweisen. "Oft zeigen sie sich dann großzügig – etwa mit Champagner auf dem Zimmer oder einer kulinarischen Überraschung beim abendlichen Besuch des Hotelrestaurants", so Rath.
4. Die richtige Seite des Hotelbettes aussuchen
Sie buchen ein Doppelzimmer zur Einzelnutzung, Sie öffnen die Zimmertür, stellen den Koffer ab - und entscheiden sich, auf welcher Seite des Doppelbettes Sie schlafen wollen. Die meisten Gäste wählen das Bett, das am nächsten zum Badezimmer liegt. Häufig sind diese Bettenseiten nicht direkt am Fenster. Doch genau diese Seite sollte man wählen, rät der Experte. "Weil sie viel seltener genutzt wird, ist sie weniger durchgelegen – und bietet so den gesünderen Schlaf. Wenn Sie also nicht gerade in einem nagelneuen Hotel mit taufrischen Matratzen übernachten: Wählen Sie diese Seite. Ihr Rücken wird es Ihnen danken", schreibt Rath im "Focus".
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5. Ekel-Alarm bei Gläsern im Badezimmer
Finger weg von den Gläsern im Bad, rät Rath eindringlich. Diese würden nicht immer durch frisch gespülte Gläser ausgetauscht, sondern würden "aus falsch verstandener Effizienz" in manchen Hotels nur schnell ausgewischt. Besonders fies dabei: "In manchen Häusern haben die Reinigungskräfte genau einen (in Ziffern: 1) Lappen, mit dem sie das gesamte Zimmer putzen", so Rath. Das würde natürlich nicht für alle Hotels gelten. Dennoch: "Ich fasse diese Gläser in fremden Hotels grundsätzlich nicht an, geschweige denn würde ich daraus trinken."
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p. 499 Inredningsgruppen, Ufo Tree Hotel, Harads (Sweden)