Das Bademäntel von Hotels gerne mal Beine bekommen, ist bekannt. In den Koffern von Gästen landet öfter mal etwas, was eigentlich nicht zum Mitnehmen gedacht war. Und klar, manchmal wird in den Zimmern auch etwas vergessen. Eine Socke, die unters Bett gefallen ist zum Beispiel oder ein Ladegerät, das sich an der Steckdose hängend einfach zu gut ins Interieur eingepflegt hatte. Beides eher Verluste, die sich verknusen lassen. Ganz anders aber, möge man denken, liegt der Fall bei so manchen Stücken, die sich im vergangenen Jahr im Fundbüro der britischer Hotels der Kette Travelodge angesammelt haben. Die skurrilsten Funde hat die Kette jetzt öffentlich gemacht.
Stellen Sie sich vor, Sie sind Raumpflegekraft, öffnen nichtsahnend eine Zimmertür und stehen Jürgen Klopp gegenüber. Genau, dem Fußballtrainer. Zwar nicht dem aus Fleisch und Blut, sondern einem lebensgroßen Klopp-Aufsteller, aber trotzdem. So einen Aufsteller kann man vergessen, sicherlich, er beschwert sich schließlich nicht, wenn man ihn bei der Abreise in der Ecke stehen lässt. Anders sollte es sich jedoch bei lebenden Hinterlassenschaften darstellen, oder? Wohl nicht. JLO und Ben – in diesem Fall zwei Hundewelpen – wurden genauso vergessen. Die Besitzerin hatte gedacht, ihr Mann habe diese bei seiner Abreise mitgenommen. Aha.
Ein Hotelzimmer für ein Gemälde
Wenn Sie das schon skurril finden, was halten Sie dann von einer fünfstöckigen Hochzeitstorte, einem zwei Meter großen chinesischen Parade-Drachen, einem Schlitten voller Weihnachtsgeschenke oder einer Sammlung von Liebesbriefen aus 60 Jahren? Unter den gefundenen Schätzen fanden sich, very british, auch auffällig viele royale Souvenirs. So staunte das Reinigungsteam eines Londoner Travelodge-Hotels nicht schlecht, als es eine, auf einem Kissen hübsch drapierte, Nachbildung einer von Queen Elizabeths Königskronen fand. Demnach habe der Besitzer, ein französischer Juwelier, seine Imperial State Crown vergessen, weil er seinen Zug erwischen musste.
Einem anderen Gast war sein Ölbild von Queen Elizabeth in Windsor so wichtig, dass er für dieses sogar ein extra Zimmer anmietete. Doch aus den Augen aus dem Sinn. Das Bild musste per Kurier in die USA nachgeholt werden. Ein anderer Gast reiste gleich selbst aus Jersey zurück nach London, um ein Fotoalbum abzuholen, dass das Leben der verstorbenen Queen dokumentiert. Eine Arbeit, welche die Großmutter 1947 begonnen hatte.
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Mitunter sind die Fundstücke so wertvoll, dass einem die Ohren schlackern. Darunter ein mit 10.000 Yuan (knapp 1400 Euro) gefüllter Umschlag, der für ein Hochzeitspärchen bestimmt war, ein personalisiertes Nummernschild, dessen Wert auf umgerechnet knapp 17.000 Euro beziffert wird und Aktienzertifikate im Wert von rund 280.000 Euro.
Wie es sein kann, dass solche Schätze einfach vergessen werden? Die Pressesprecherin der Hotelkette, Shakila Ahmed, vermutet: "Wenn es darum geht, warum so viele unserer Kunden ihre wertvollen Gegenstände vergessen, liegt es im Grunde daran, dass wir alle wenig Zeit haben, mit vielen Aufgaben jonglieren und es eilig haben, von A nach B zu kommen. In der Eile werden wertvolle Gegenstände leicht vergessen."
Quelle: Hospitality and Catering News