Die Lufthansa rechnet mit einem "Rekordsommer": "Die Beschränkungen des Luftverkehrs sind weitestgehend überwunden. Wir haken die Krise jetzt mental ab", erklärte Lufthansa-Chef Carsten Spohr am Donnerstag bei Vorlage der Quartalszahlen. Die vergangenen Wochen hätten deutlich gezeigt, wie groß das Bedürfnis der Menschen sei, zu reisen. Die Neubuchungen bei der Airline stiegen "von Woche zu Woche", vor allem bei Urlaubs- und Privatreisen. Für den Sommer rechnet der Konzern sogar mit mehr Urlaubsreisenden als je zuvor.
Lufthansa bietet mehr Destinationen
Die Lufthansa mit ihren Töchtern biete in diesem Jahr mit über 120 Urlaubszielen "mehr Auswahl an touristischen Destinationen als je zuvor", wie das Unternehmen mitteilte. Im Sommer würden voraussichtlich so viele Menschen mit den Airlines der Gruppe fliegen wie nie zuvor. Auch der Geschäftsreiseverkehr erhole sich. In diesem Jahr wolle man im Passagiergeschäft 75 Prozent der Vorkrisen-Kapazitäten anbieten.
Im ersten Quartal verdoppelte sich der Umsatz der Lufthansa im Jahresvergleich auf 5,7 Milliarden Euro. Den Verlust - im Frühjahr 2021 noch bei einer Milliarde Euro - konnte die Lufthansa auf 584 Millionen Euro senken, 44 Prozent weniger als im Vorjahresquartal.
Lufthansa erhöht Ticketpreise
Aufgrund der hohen Nachfrage und auch aufgrund steigenden Preisniveaus rechnet der Konzern damit, dass der Umsatz des Gesamtjahrs 2022 "mindestens im hohen einstelligen Prozentbereich" über dem des Vorjahrs liegen wird und damit auch höher als vor der Pandemie im Jahr 2019. Eine genaue Prognose für den Konzern wagt der Vorstand aber weiterhin nicht – auch wegen der zuletzt extremen Sprünge beim Kerosinpreis. Die Entwicklung der Treibstoffkosten sei "nicht genau prognostizierbar"

Auch die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs und der deutlich gestiegenen Inflation auf das Konsumverhalten seien "nicht genau vorherzusagen". Auch bei den Flugtickets müssen die Kunden sich auf höhere Ticketpreise einstellen: "Steigende Kosten müssen wir an unsere Kunden weitergeben", erklärte Finanzchef Remco Steenbergen.
KLM rechnet ebenfalls mit erfolgreicher Sommersaison
Ähnlich sieht es bei der französisch-niederländischen Airline KLM aus. Am Donnerstag kündigte das Unternehmen ebenfalls steigende Ticketpreise in Folge der gestiegenen Treibstoffkosten. Die Ticketnachfrage habe sich dennoch erholt. Diese Entwicklung ebne den Weg für eine erfolgreiche Sommersaison, sagte Konzernchef Ben Smith laut einer Mitteilung.
Im ersten Quartal erzielte Air France-KLM einen Umsatz von gut 4,4 Milliarden Euro – mehr als doppelt so viel wie ein Jahr zuvor. Dabei beförderten die Airlines des Konzerns fast 14,6 Millionen Passagiere, rund dreimal so viele wie im lockdowngeprägten Vorjahreszeitraum. Im Sommer will die Airline bis zu 90 Prozent der Vorkrisen-Kapazitäten anbieten. Smith rechnet damit, dass die Gewinne im wichtigen Sommerquartal von Juli bis September deutlich im schwarzen Bereich liegen.
Nur 255 Exemplare gebaut: Vor 40 Jahren startete erstmals der Airbus A310

Genau wie bei der Lufthansa sind die Verluste im ersten Quartal deutlich zurückgegangen: Von 1,5 Milliarden auf 552 Millionen Euro, wie das Unternehmen mitteilte. In den drei Monaten von Januar bis März flogen dreimal so viel Passagiere mit den Airlines der Gruppe wie im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz verdoppelte sich auf 4,4 Milliarden Euro.