Unter dem Demutsschluf schwappt zum ersten Mal Wasser in die Wanderstiefel. Das Eingangsportal der Falkensteiner Höhle liegt keine 20 Meter zurück, noch haben wir grün-warmes Waldlicht im Rücken. Aber schon geht es nur gebückt und im Krebsgang durch knietiefes Wasser hinein in den Berg. "Schluf“ nennt die Speläologie, die Wissenschaft von den Höhlen, eine Kriechstelle. Und wer eine überwinden will, muss "schlufen“.
Constanze Krauß, die Höhlenführerin, schluft also voran und wir hinterher. Schon deshalb demütig, weil das Wasser nur acht Grad hat. Später soll es brusttief werden, hat Krauß gesagt, daher die Neoprenanzüge. Und um zum Wendepunkt unserer Tour zu gelangen, knapp einen Kilometer tief in der Schwäbischen Alb, werden wir durch einen 60 Zentimeter flachen, vier Meter langen Siphon tauchen müssen. Aber eins nach dem anderen.