Bombe entschärft Züge in Berlin fahren wieder

Aufatmen in Berlin: Die Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg nahe dem Hauptbahnhof ist entschärft worden. Jetzt normalisiert sich der Bahnverkehr. In Tegel hatte zeitweise Landeverbot geherrscht.

Experten haben die russische Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg nahe dem Berliner Hauptbahnhof entschärft. Das sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch in der Hauptstadt. Die Sprengstoffmeister konnten den Zünder der 100-Kilogramm-Bombe demnach mechanisch entfernen. Die Entschärfung des Blindgängers dauerte laut Polizei knapp eine halbe Stunde und verlief nach Plan. Der Bomben-Fund löste erhebliche Verkehrsstörungen in der Hauptstadt aus. Die Absperrungen rund um den Fundort wurden am frühen Nachmittag wieder aufgehoben.

Inzwischen normalisiert sich auch der Zugverkehr wieder. Der zeitweise gesperrte Streckenabschnitt am Hauptbahnhof sei wieder frei, teilte die Bahn am Nachmittag mit. Fern- und Regionalzüge würden wieder nach normalem Fahrplan verkehren. Es könne aber noch zu Verspätungen kommen.

Der Blindgänger war am Dienstag nahe dem Hauptbahnhof bei Bauarbeiten entdeckt worden. Am Mittwoch wurde eine Sicherheitszone im Umkreis von bis zu 400 Metern gezogen und die Entschärfung der Zwei-Zentner-Bombe vorbereitet. Rund 840 Menschen wurden evakuiert.

Tausende Reisende im Zugverkehr betroffen

Die Entschärfung bremste bis zum Mittag "einige Tausend Reisende" im Zugverkehr. Wie ein Bahnsprecher sagte, mussten Fahrgäste im Fernverkehr vor allem Verspätungen wegen Zugumleitungen in Kauf nehmen. Mehrere Regionalexpresslinien fielen ganz aus.

Bis zu 50 Züge wurden umgeleitet. Auch der Verkehr auf umliegenden Straßen und dem Wasser wurde gestoppt. Bewohner mussten ihre Häuser verlassen. Der Bahnsprecher sagte, viele Reisende reagierten gelassen. Zusätzliche Mitarbeiter informierten über die Situation. Am Bahnhof Südkreuz hielten Fernzüge nicht wie im normalen Bahnverkehr. Fahrgäste könnten erst an anderen Haltepunkten zusteigen.

Die Bombenentschärfung hatte auch Auswirkungen auf den Flughafen Tegel. Für etwa eine halbe Stunde durften dort in der Mittagszeit während der Entschärfung des Sprengkörpers sicherheitshalber keine Flugzeuge landen. Betroffen gewesen sein sollen 15 bis 20 Maschinen. Ausweichmöglichkeit war der Flughafen Schönefeld.

DPA
anb/kng/DPA/AFP

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