Die Vorbereitungen zum Bau der gigantischen Brücke zwischen Deutschland und Dänemark über den Fehmarnbelt kommen voran. Noch in diesem Jahr sollen die technischen Anforderungen für die geplanten vier Produktionsstätten festgelegt werden, wo die 56 Meter hohen Pylone und Betonfundamente gebaut werden, die das 20 Kilometer lange Brückenbauwerk tragen sollen, wie der schleswig-holsteinische Verkehrsminister Jost de Jager am Donnerstag erklärte.
Außerdem laufen nach diesen Angaben bereits Untersuchungen zum Baugrund und zur Umweltverträglichkeit. In diesem Sommer soll zudem das Planfeststellungsverfahren für die Straßen-Hinterlandanbindung beginnen.
De Jager und Vertreter der Dänischen Brücken-Projektsgesellschaft berieten am Donnerstag über das Milliardenvorhaben. "Bis 2018 soll das größte Infrastrukturprojekt Nordeuropas realisiert sein", erklärte de Jager. Er gehe davon aus, dass in der sechsjährigen Bauzeit dauerhaft bis zu 7.000 Arbeitskräfte benötigt werden.
Der deutsch-dänische Staatsvertrag für den Bau der Brücke wurde im Frühjahr 2009 in Berlin und Kopenhagen abgesegnet. Von den veranschlagten 5,6 Milliarden Euro Kosten werden rund 4,8 Milliarden von Dänemark getragen. Bislang müssen Reisende auf der sogenannten Vogelfluglinie die Ostsee zwischen der deutschen Insel Fehmarn und der dänischen Insel Lolland mit Fährschiffen überqueren.
Naturschützer befürchten negative Auswirkungen auf Fische und Vögel durch die Brücke. Sie liegt mitten in der Vogelfluglinie, einer Hauptstrecke der Zugvögel von Afrika nach Nordeuropa.