Der Berg ruft durch das große Fenster in die Sauna hinein. Ich sitze auf meinem Handtuch und verfolge den Verlauf eines Bachs, der sich seinen Weg die Felsen hinab sucht. "Komm raus!", ruft der Berg. "Geh wandern!" Und ich bin kurz davor, aus der Sauna zu rennen, meine Bergschuhe zu schnüren und mein Wellness-Wochenende zu verschieben. Auf irgendwann später. Auf einen Ort mit weniger verführerischem Ausblick.
Im Parkhotel Bellevue & Spa im schweizerischen Adelboden im Berner Oberland ist der Berg überall. Innen, etwa im großräumigen Lounge-Restaurant, blickt der Gast durch riesige Panoramafenster auf die umliegende Gipfellandschaft. Gleich hinter dem Haus beginnt eine Gebirgskette. Ihr Relief ist in einigen Zimmern in eine pinkfarbene Glaswand gefräst - sie trennt das mit grünen Keramiksteinchen besetzte Badezimmer vom Schlafraum in italienisch-schlichtem Design. Das Haus selbst wächst aus dem Hang heraus, ein weißer, filigraner Block, 1931 im Bauhaus-Stil erbaut.
Für Almdudler
Parkhotel Bellevue & Spa
CH-3715 Adelboden
Schweiz
Tel.: +41/33/673 80 00
www.parkhotel-bellevue.ch
DZ
mit HP ab 280 CHF (177 Euro),
EZ
ab 180 CHF (114 Euro)
Arrangements
ab 405 CHF (257 Euro) pro Person (2 Nächte im DZ mit HP, inklusive 2 Anwendungen)
Wellness:
1300 qm; Römische Thermen, Whirlpool, Hallenbad, Außen-Solebad, Finnische Außen-Sauna, Bio-Sauna, Soft-Pack-Anwendungen, Massagen, Kosmetik, Fußpflege, Thalasso-Therapie
Während ich nach der Sauna im 34 Grad warmen Außenbad sitze und mir das Solewasser um den Körper sprudelt, beschließe ich, meinen sportlichen Ehrgeiz zu ignorieren. Von weitem dringt das Läuten schwerer Kuhglocken in die blubbernde Stille. Der Berg ruft nicht mehr, er flüstert: "Genieße diese Ruhe!" Ich liege - ganz - einfach - nur - da.
Auf Frotteepantoffeln schlurfe ich anschließend zwischen den römischen Säulen des Spa-Bereichs zu den Massageräumen. "Beine Anti-Fatigue" heißt die Behandlung. Eine junge Frau knetet duftendes Öl in meine Waden und erzählt, dass sie die Arnikablüten für das Öl selbst pflückt. Sie geht oft auf die Alm. Ohne die Bergluft, sagt sie, kann sie schlecht schlafen.
Abends im Bett verstehe ich, was sie meint. Der Arnikageruch kitzelt noch in der Nase, müde bin ich, aber glücklich. Fast wie nach einer großen Wanderung.