Formel 1 Hamilton dominiert erste Sessions in Ungarn

Der Trend der letzten Wochen setzte sich fort, die Überlegenheit der Red Bull schwindet immer mehr. Sebastian Vettel wurde in den Trainingssessions auf dem Hungaroring gerade einmal Fünfter, McLaren fährt derzeit auf der Überholspur.

Zwar lassen Ergebnisse von Trainingsläufen nur selten verlässliche Prognosen für den Ausgang eines F1-Grand Prix zu, doch die ersten beiden Läufe auf dem Hungaroring bestätigten, was sich schon in den letzten Wochen andeutete: Red Bulls Überlegenheit ist dahin.

"Alles in allem wird es eng hier", erkannte Sebastian Vettel, nachdem er im Freitagstraining nur die fünftbeste Zeit gefahren war und zusehen musste, wie Lewis Hamilton im McLaren mit 1:21,018 Minuten die Bestzeit hingelegt und den Deutschen um mehr als eine halbe Sekunde abgehängt hatte. Auf Platz zwei landete Ferarris Fernando Alonso vor Jenson Button (McLaren). Erst dann folgten die Red Bull von Mark Webber und Vettel.

Der Druck auf Red Bull nimmt zu

Der Druck auf Red Bull wächst. Webber, der Titelverteidiger in Ungarn, ging schon am Vormittag zu viel Risiko, krachte in Kurve neun in die Streckenbegrenzung und verlor seinen Frontflügel. "Wir müssen uns jetzt auf morgen konzentrieren und noch schneller werden", forderte Vettel, die beiden Sessions schnell abzuhaken.

Seine kleine Handverletzung sei definitiv nicht der Grund für den großen Rückstand gewesen. "Das ist nichts Schlimmes. Man verletzt sich halt manchmal", so der Deutsche, der auch am Auto nichts auszusetzen hatte. Der Bolide fühle sich gut an. "Es war kein einfacher Tag. Wir hatten keine Probleme, konnten viele Runden drehen. Am Anfang war es sehr rutschig, später wurde es dann besser", erklärte Vettel laut motorsport-total.com.

Hamilton stapelt tief

Ohne Abstriche gut lief es für Hamilton, der den Schwung seines Sieges vom Nürburgring nach Ungarn hinüber gerettet zu haben scheint. Er war in beiden Sessions der Schnellste, verfiel aber trotzdem nicht in verfrühte Euphorie. "Ich weiß, dass wir definitiv nicht das schnellste Auto hier haben", bemühte sich Hamilton, den Ball flach zu halten.

Auch Alonso gab sich vorsichtig. "Red Bull ist für mich immer noch Favorit", sagte der Spanier. Angesichts des satten Polsters von 77 Punkten Vorsprung auf die Verfolger hat dieser Satz für die WM-Entscheidung sicher Gültigkeit, aber für das Rennen in Ungarn? Sicher ist, dass die Phase der Leichtigkeit vom Saisonbeginn, als Vettel und Webber die Rivalen in Serie düpierten und mit weitem Abstand die Zeitentabellen anführten, vorbei ist. Doch reichen neun Rennen, um Vettel noch von der Spitze zu verdrängen?

"Das beste für uns wäre ein starker McLaren, der Vettel Punkte wegnimmt", hoffte Alonso. Die starke Leistung des britischen Teams in den Freitagsläufen nährte diese Hoffnung. Dazu kommt, dass Hamilton immerhin schon zweimal auf dem Hungaroring gewinnen konnte.

Übrige deutsche Fahrer abgeschlagen

Rekordsieger in Ungarn ist indes Michael Schumacher, der bereits viermal triumphierte. Ein fünfter Erfolg erscheint in diesem Jahr allerdings ausgeschlossen. Mit klarem Rückstand wurde der 42-Jährige Achter, direkt hinter seinem Mercedes-Kollegen Nico Rosberg.

Force-India-Pilot Adrian Sutil fuhr in der Gesamtrechnung auf Rang zehn. Nick Heidfeld, der am Vormittag Ersatzfahrer Bruno Senna sein Lotus-Renault-Cockpit überlassen musste, kam auf Platz 14. Für Timo Glock war im unterlegenen Marussia-Virgin erneut nicht mehr als Rang 21 drin.

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