Ausgerechnet beim Ferrari-Heimrennen droht Michael Schumacher der Sturz von der WM-Spitze. Nur noch ein Pünktchen liegt der fünfmalige Formel-1-Weltmeister vor seinem zuletzt stark auftrumpfenden härtesten Widersacher Juan Pablo Montoya im Williams- BMW und zwei vor Kimi Räikkönen im McLaren-Mercedes. Der Druck «ist sicherlich groß», räumte der Rheinländer ein. In einem Interview mit der römischen Tageszeitung "Corriere della Sera" versuchte er seine Fans zu beruhigen: "Keine Angst, ich werde den Titel schon holen", versprach er in einem Interview mit der römischen Tageszeitung Corriere della Sera den Ferraristi.
"Entscheidender Moment" für Ferrari
Noch einmal hat die Scuderia alle Reserven mobilisiert. "Wir befinden uns in einem entscheidenden Moment für Ferrari", appellierte Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo im Vorfeld an die eigene Mannschaft und rief die Partner dazu auf, "sich äußerste Mühe zu geben". Er wisse, dass er auf ein Team zählen könne, «das in schwierigen Zeiten immer zu reagieren gewusst hat, ohne dabei die Nerven zu verlieren, und stets alles gegeben hat, um Siege zu holen». In Monza wolle er wieder ein siegreiches Team Ferrari/Bridgestone sehen.
Barricello will Schumi unterstützen
Rubens Barrichello, der im Vorjahr hier knapp vor Schumacher gewonnen hatte, sagte seinem Teamkollegen für Sonntag (Start: 14.00 Uhr)selbstlos die volle Unterstützung zu: "Ich stehe bereit, um Michael zu helfen. Hier zu siegen zählt doppelt."
"Meine Glocken sollen wieder läuten"
Der bislang auf der letzten klassischen Hochgeschwindigkeitsstrecke im Grand-Prix-Kalender drei Mal siegreiche Schumacher könnte sich mit einem erneuten Erfolg in der Tat etwas Luft verschaffen. Setzt sich aber seine schwarze Serie von zuletzt fünf sieglosen Rennen fort, könnte dies zugleich das jähe Ende vom erhofften sechsten Titeltriumph sein. Selbst Alberto Bernadoni, der Pfarrer von Maranello, bat inständig um einen Ferrari-Erfolg: "Meine Glocken wollen wieder läuten."
Mit einer WM-Vorentscheidung rechnet der 34 Jahre alte Kerpener aber nur, wenn einer aus dem Spitzentrio ohne Punkte bleiben sollte. Er geht davon aus, dass die weiß-blauen und silberfarbenen Widersacher noch stärker unter Druck stehen, "weil sie ja jahrelang Schwächeperioden hatten. Und die wollen endlich da raus - und sie sehen jetzt diese Möglichkeit. Insofern ist da der Druck extrem groß."