Großer Preis von San Marino Die "Ferrari-Festspiele" gehen wohl weiter

An einem erneuten Sieg von Michael Schumacher beim Heimspiel am Sonntag in Imola zweifelt eigentlich keiner. MercedesMcLaren will diesmal wenigstens ein Rennen zu Ende fahren.

Ein Ende der Schumacher-Ära ist nicht in Sicht. Bei seinem Heimspiel in Imola am Sonntag (Start: 14.00 Uhr/RTL und Premiere) ist der "rote Schumi" klarer Favorit ist. Nach seinen drei Saisonsiegen führt der Titelverteidiger die WM-Wertung mit dem Maximum von 30 Punkten vor seinem brasilianischen Teamkollegen Rubens Barrichello (21) an, was die Ferrari-Dominanz eindrucksvoll belegt.

"Traditionell waren wir in Imola sehr stark", wies Schumacher vor dem Europa-Auftakt und 25. Formel-1-Gastspiel in Imola selbstbewusst auf seine fünf San- Marino-Siege hin. Auch die Konkurrenz glaubt nicht an das Ende der "Ferrari-Festspiele".

BMW erwartet keine "Wunder"

"Ich sehe Ferrari klar in der Favoritenrolle", sagte BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen, der nach dem bislang enttäuschenden Abschneiden der Weiß-Blauen auf eine Wende hofft. Er hoffe, dass Williams-BMW den Rückstand auf Ferrari Schritt für Schritt verringern könne. "In Imola sind noch keine Wunder von uns zu erwarten", sagt Ralf Schumacher. Er selbst hat schöne Erinnerungen an San Marino. Dort gelang ihm 2001 im Williams-BMW sein erster Grand-Prix-Sieg überhaupt.

Mercedes will ins Ziel kommen

An ein Wunder angesichts der bisherigen Pleiten würde auch ein Sieg der Silberpfeile grenzen. "Unser Ziel ist, das Rennen zu Ende zu fahren, nachdem was in Bahrain passiert ist", sagte Mercedes- Motorsportchef Norbert Haug. Beim Wüsten-Grand-Prix waren beide McLaren-Mercedes liegen geblieben und Vize-Weltmeister Kimi Raikkönen sah in dieser Saison noch nie das Ziel. "Ferrari ist klarer Favorit. Alle anderen sind damit beschäftigt zu schauen, wie sie ihnen näher kommen können.", fasst Haug die Ferrai-Dominaz zusammen.

Zehnter Todestag Ayrton Sennas

Aber neben Michael Schumacher wird einer am Sonntag im Mittelpunkt, der nicht mehr lebt, aber doch unter den Formel-1-Fans unvergessen ist : Ayrton Senna. Der dreimalige Weltmeister war vor zehn Jahren ebenso wie Roland Ratzenberger in Imola tödlich verunglückt. Auch für Michael Schumacher ein unvergessliches Ereignis. "Es war ein Schock für mich, für uns alle", erinnert sich der Ferrari-Pilot an eines der schwärzesten Rennwochenenden der Grand-Prix-Geschichte.

An jedem 1. Mai 1994 gewann Schumacher den Großen Preis von San Marino, konnte sich aber nicht freuen. "Ich habe diese Bilder noch vor Augen. Ich fuhr ja direkt hinter ihm", schilderte er den Horrorcrash des Brasilianers, der wegen einer gebrochenen Lenksäule seines Williams-Renault mit etwa 250 Stundenkilometern in der damals berüchtigten Tamburello-Kurve in eine Betonmauer gerast war. In einem Hospital in Bologna war Senna, durch dessen Helm sich ein Querlenker bohrte, seinen Verletzungen erlegen.

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