Race of Champions Schumi rast zum nächsten Titel

Michael Schumacher hat beim Race of Champions groß aufgetrumpft. Der Formel-1-Rekordweltmeister gewann bei dem traditionellen Saisonabschluss mit Toro-Rosso-Pilot Sebastian Vettel den Nationen-Cup. Privat allerdings droht Ärger - wegen einer wilden Taxifahrt.

In der Einzelkonkurrenz unterlag Schumacher im umfunktionierten Wembley-Stadion aber dem den DTM-Champion Mattias Ektröm, der auch Titelverteidiger war. "Es hat Riesenspaß gemacht. Das war ein tolles Wochenende. Ich würde nächstes Jahr gerne wieder kommen", sagte Schumacher, der vor einem Jahr seine einmalige Karriere mit sieben WM-Titeln beendet hatte.

Schumacher droht dicker Strafzettel

Schnell gefahren ist Michael Schumacher auch in der vergangenen Woche - allerdings privat in einem Taxi. Er hatte während einer Fahrt im Taxi in Oberfranken kurzerhand das Steuer übernommen, weil es ihm zu langsam vorangegangen war. Dafür droht ihm jetzt Ärger mit der Polizei, weil er offensichtlich zu schnell unterwegs war. Der Taxifahrer, der auf dem Beifahrersitz saß, sei nun von der Polizei als Zeuge geladen worden, sagte der Sprecher der Coburger Polizei, Ralf Wietasch, am Montag. Sollten sich die Vermutungen bestätigen, müsste die Coburger Polizei auch Schumacher befragen. Wegen Schumachers Wohnsitz in der Schweiz, sei aber unklar, ob dieser überhaupt von der deutschen Polizei belangt werden könne.

Während es für die wilde Taxifahrt nur einen Zeugen gibt, sahen beim "Race of Champions im Wembley-Stadion 35 000 Zuschauer, dass Schumacher von seinem Können nichts eingebüßt hat. Mal im Tourenwagen, mal im Rallye-Auto oder Buggy-Einsitzer bot der einstige Super-Star seinen aktiven Konkurrenten Paroli. In der Einzelkonkurrenz schaltete er auf dem anspruchsvollen kurvenreichen Kurs der Reihe nach den norwegischen Rallye-Spezialisten Hennig Solberg, Honda-Formel-1-Pilot Jenson Button (England) und im Halbfinale den vierfachen ChampCar-Champion Sebastien Bourdais (Frankreich) aus.

Schumacher fand in Ekström seinen Meister

Erst im Endlauf fand Schumacher in Ekström seinen Meister. Der Schwede, der in diesem Jahr beim Deutschen Tourenwagen Masters (DTM) im Audi den Titel geholt hat, setzte sich allerdings erst nach einem "shoot out" durch. Schumacher unterlag im ersten Duell im Tourenwagen dem Spezialisten deutlich, drehte aber danach im Buggy den Spieß um. Den entscheidenden dritten Durchgang erneut im Tourenwagen entschied Ekström zu seinen Gunsten. "Ich habe mich im Buggy wohler gefühlt. Ich muss die Räder sehen. In anderen Autos bin ich nicht so schnell", sagte Schumacher. Vettel war bereits in der ersten Runde am finnischen McLaren-Mercedes-Neuzugang Heikki Kovalainen gescheitert.

Zuvor hatte Deutschland im Nationencup Finnland 2:1 bezwungen. "Es waren zwar kein Ball und keine Tore da, aber Wembley scheint für Deutschland ein guter Platz zu sein", sagte Schumacher in Anspielung auf die deutschen Erfolge in der weltberühmten Arena. Vettel jubelte: "Ich bin total glücklich, dass ich mit Michael diesen Erfolg feiern darf."

Schumacher würgte sein Auto ab

Schumacher kassierte dabei über vier Runden in einem Fiat Grande Punto Super 2000 eine klare Niederlage gegen Kovalainen. Er hatte am Start den Motor abgewürgt. "So was kann passieren", entschuldigte sich Schumacher. Er habe dann auf den auf der gegenüberliegenden Seite losgefahrenen Kovalainen gewartet, um den Fans ein spannenden Zweikampf zu bieten. Jungspund Vettel glückte ebenfalls in einem Rallye-Auto Ford Focus WRC überraschend ein knapper Sieg gegen den zweimaligen Rallye-Weltmeister Marcus Grönholm.

Im entscheidenden dritten Lauf in Buggy-Einsitzern behielt der 20- Jährige die Nerven und schlug auch Kovalainen. "Ich kenne Sebastian von klein auf und weiß, dass er ein Super-Talent ist", sagte Schumacher über Vettel. Für Schumacher gab es indes ein großes Lob vom Präsidenten des Internationalen Automobil-Verbandes Fia. "Es ist besonders mutig, dass er sich als Ruheständler den aktiven Rennfahrern stellt", sagte Max Mosley.

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DPA/tis

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