Persönlich "Servus" sagen mochte Bastian Schweinsteiger den aufgewühlten Bayern-Fans nicht. Der in München als "Fußballgott" verehrte Weltmeister war längst in die Zukunft, in seine neue Wahlheimat England und zu seinem neuen Verein Manchester United aufgebrochen. Karl-Heinz Rummenigge musste am Wochenende bei der Teampräsentation des FC Bayern Pfiffe der über 60 000 Anhänger aushalten, als er in der Münchner Arena den spektakulären Blitztransfer verkündete. Nach 17 Jahren und 18 großen Vereinstiteln endete die Ära Schweinsteiger beim deutschen Rekordchampion abrupt.
Mit einer 79-sekündigen Videobotschaft und zwei Fotos aus einem Flugzeug verabschiedete sich Schweinsteiger dann am Sonntag in den sozialen Netzwerken. "Ich hoffe, liebe Fans, dass ihr mich versteht, dass ich diesen Weg jetzt gewählt habe. Ich glaube, das ist eine tolle Herausforderung und ich freue mich sehr darauf, aber natürlich werde ich Euch nie vergessen", erklärte er. Das Bayern-Idol bedankte sich bei Fans und Mitarbeitern. "Wir werden für immer miteinander verbunden sein. Ich werde Euch immer in meinem Herzen tragen." Wenig später fügte Schweinsteiger die Fotos aus dem Flieger hinzu und teilte mit: "Einer der letzten Träume in meiner Karriere wird wahr."Vom Bayern-Rot ins rote Dress der "Red Devils" - Schweinsteigers Wechsel vom deutschen zum englischen Rekordmeister erzürnte viele Anhänger. In der nüchternen Betrachtung des Fußball-Business ist es jedoch ein Millionen-Deal, der für alle Parteien Sinn ergeben kann. Einem Spieler mit "extremen Verdiensten" habe man den Wunsch für "eine neue Erfahrung, die ihm in seinem Leben guttun wird", nicht verbauen wollen, begründete Rummenigge: "Wir wären ein bisschen hartherzig, wenn wir dem einen Riegel vorschieben würden."