Snapchat-Posting Doping-Wirbel um Foto von Frankfurt-Star

Am letzten Spieltag sorgte Änis Ben-Hatira mit seinem späten Siegtor gegen Mainz noch für Frankfurter Hoffnung im Abstiegskampf. Jetzt macht der Eintracht-Profi mit einem Snapchat-Foto Schlagzeilen.

Bundesliga-Profi Änis Ben-Hatira von Eintracht Frankfurt sorgt mit einem Foto auf seinem Snapchat-Account für Gesprächsstoff: Auf dem Bild sind Ampullen, eine Aufziehspritze und mehrere Kanülen zu sehen. Ein Behälter ist mit dem Namen "Lipotalon" beschriftet. Wie die Plattform "Fußballdoping" berichtet, die das inzwischen gelöschte Snapchat-Foto als Screenshot gepostet hat, enthält das Mittel den Wirkstoff Dexamethason, der im Wettkampf verboten ist. Lediglich außerhalb des Wettkampfs ist eine Verabreichung zulässig.

Die Seite "Fußballdoping" wird von Daniel Drepper betrieben. Der Journalist vom gemeinnützigen Recherchezentrum Correctiv.org stellt eine Reihe von Fragen an Eintracht Frankfurts Kommunikationschef Markus Jestaedt - und veröffentlicht die Antworten nun via Facebook. "Das Foto ist durch eine Unachtsamkeit entstanden und hat nichts mit der medizinischen Behandlung von Änis Ben-Hatira zu tun", so Jestaedt.

"Fußball-Doping": Ben-Hatiras Foto als Screenshot

Eintracht-Pressesprecher Carsten Knoop bestätigt auf Nachfrage bei "Spiegel Online", dass das Bild von Ben-Hatira stamme, der Spieler das Mittel aber nicht genommen habe. Ben-Hatira habe auch keine Ausnahmegenehmigung dafür. Der Mannschaftsarzt habe diese Angaben Ben-Hatiras bestätigt: "Für uns ist der Fall damit erledigt."

Das Foto sei laut Knoop nicht in den Räumen von Eintracht Frankfurt und auch nicht beim Mannschaftsarzt entstanden. Am Donnerstag war Ben-Hatira auf einer Kinderkrebsstation der Uniklinik Frankfurt zu Besuch, wie er auf seiner Facebook-Seite mit mehreren Fotos dokumentiert - Spekulationen, dass hier das Snapchat-Foto entstanden sein könnte, wies Knoop zurück.Lars Mortsiefer, Geschäftsführer der deutschen Doping-Agentur Nada, kündigte in der "Süddeutschen Zeitung" an, dass man sich "mit den geeigneten Maßnahmen" um den Fall kümmern werde: "Genaues möchte ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Aber weitere Ermittlungen und zeitnahe, gezielte Kontrollen sind jedoch ganz oben auf der Maßnahmenliste."

tim

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