Champions League Mourinhos raffinierte Strategie

Von der Zuschauertribüne aufs Sofa: Chelsea-Trainer José Mourinho schreckt vor nichts zurück und plant seinen nächsten Schachzug in der Partie gegen die Bayern.

Chelsea-Trainer José Mourinho wird das Viertelfinal-Hinspiel gegen Bayern München von zu Hause aus verfolgen. Der 42-jährige Portugiese, der von der Uefa für zwei Spiele gesperrt wurde, ließ mitteilen, dass er nicht ins Stadion kommen werde. Stattdessen will er sich die Begegnung im Fernsehen anschauen. "José wird nicht im Stadion sein und das Spiel privat an einem sehr friedlichen Platz am Fernsehen verfolgen. Das ist seine Entscheidung", sagte Co-Trainer Baltemar Brito. Bayern-Coach Felix Magath reagierte gelassen auf die Ankündigung.

Mourinhos überraschende Entscheidung könnte ein weiterer taktischer Schachzug des umstrittenen Trainers sein. Denn von zu Hause kann er möglicherweise mehr Einfluss auf seine Mannschaft ausüben als von der Tribüne aus. Die Uefa wird ihn während des Champions-League-Duells gegen Bayern allerdings nicht kontrollieren. "Wenn er in seiner Wohnung bleibt, können wir niemanden zum Überwachen hinschicken. Wir respektieren seine Privatsphäre", sagte Uefa-Sprecher William Gaillard in einem BBC-Interview. So entzieht sich Mourinho der Uefa-Kontrolle und könnte während der Begegnung in ständigem Kontakt mit jemandem im Stadion stehen.

"Kein Kommentar" von Magath

Felix Magath wollte die Entscheidung seines Kollegen nicht kommentieren und geht davon aus, dass Mourinhos Sperre keinen Einfluss hat. "Ich sehe für uns dadurch keinen Vorteil, sondern eher einen Nachteil, weil sich die Spieler für ihren Trainer jetzt vielleicht noch mehr ins Zeug legen", sagte Magath. Der Chelsea-Trainer war von der Uefa für beide Viertelfinal-Begegnungen gesperrt worden, weil er den Fußball-Sport "in Verruf gebracht" und "falsche Erklärungen abgegeben" habe. Demnach darf er "vor und während des Spiels nicht in Umkleidekabine, Stadiongänge oder technische Bereiche, noch ist es ihm gestattet, Kontakte zu seinem Team aufzunehmen".

DPA
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