Der irische Fußball-Verband (FAI) hat nach Angaben seines Präsidenten John Delaney eine Zahlung der Fifa erhalten, damit die FAI nicht rechtlich gegen das umstrittene Aus in der WM-Qualifikation für 2010 vorgeht. Das machte Delaney im irischen Radiosender RTE erstmals öffentlich. Der Fußball-Weltverband hat eine Zahlung in Höhe von fünf Millionen Dollar inzwischen eingeräumt. Sie sei vorgenommen worden, "um den Ansprüchen Irlands gegen die Fifa ein Ende zu setzen".
Irland war im November 2009 im Playoff-Rückspiel in Frankreich mit 1:1 nach Verlängerung unglücklich ausgeschieden. Dem Ausgleichstreffer in Paris ging ein nicht geahndetes Handspiel von Thierry Henry voraus. Der irische Verband hatte daraufhin beantragt, als 33. Teilnehmer zur WM-Endrunde in Südafrika zugelassen zu werden, war damit aber gescheitert. Delaney beklagte in dem Interview, Fifa-Präsident Joseph Blatter habe die Iren ausgelacht. Er habe sich daraufhin beschwert, dabei seien Kraftausdrücke gefallen.

"Wir sind zu einer Übereinkunft gekommen. Das war an einem Donnerstag, und am Montag wurde sie unterzeichnet und war unter Dach und Fach. Es war eine sehr gute Übereinkunft für die FAI und eine sehr berechtigte", erklärte Delaney.
Vergleich oder Darlehen?
In einem der englischen Zeitung "The Guardian" vorliegenden Statement teilte die Fifa am Donnerstagabend mit, die Summe sei als Darlehen für den Stadionbau ausgezahlt worden und sollte von den Iren bei einer erfolgreichen Qualifikation für die WM-Endrunde 2014 in Brasilien zurückerstattet werden. Nachdem das Team in der Ausscheidung auf der Strecke geblieben war, habe man entschieden, den Betrag abzuschreiben.
Dieser Darstellung widersprach der irische Verband am späten Abend. Die Zahlung sei auf Grundlage eines Vergleichs erfolgt und kein Darlehen gewesen, teilte die FAI mit. Außerdem habe es sich nicht um fünf Millionen Dollar, sondern um fünf Millionen Euro gehandelt. "Die Abmachung der Fifa mit dem irischen Verband hat zu keiner Zeit einen Einfluss auf unsere kritische Haltung der Fifa gegenüber gehabt. Außerdem war Vertraulichkeit die einzige Bedingung dieser Regelung", hieß es laut Nachrichtenagentur AP in einer FAI-Stellungnahme.