Nach Manager Uli Hoeneß hat auch Präsident Franz Beckenbauer beim FC Bayern München einen »radikalen Schnitt« für das Jahr 2002 angekündigt. Man werde die Mannschaft grundlegend verändern, sagte Beckenbauer in einem Interview der Sendung »Blickpunkt Sport«. Gespräche mit möglichen Neuzugängen sind seiner Ansicht nach ganz positiv. »Ein paar Spieler haben wir schon, es schaut gar nicht schlecht aus«, so der Präsident. Um welche Spieler es sich dabei aber konkret handelt, wollte Beckenbauer nicht preisgeben.
Keine neue »Kaiserschelte«
Unmittelbare Sanktionen im Falle eines Ausscheidens aus der Champions League und bei einer Nicht-Qualifikation für die nächste Saison wird es laut Beckenbauer jedoch nicht geben. »Was soll scheppern?«, schloss der »Kaiser« vor dem Viertelfinal-Rückspiel am Mittwochabend eine ähnliche Konsequenz wie seine berühmte Bankett-Rede von Lyon aus. »Es kann durchaus der Fall sein, dass wir ausscheiden und in der Bundesliga Sechster werden. Das wäre unangenehm und ärgerlich. Aber deshalb würde nichts zusammenbrechen«, so Beckenbauer.
Erneut deutete der Vizepräsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) an, dass sich die Ämter als Chef der Bayern und des Organisationskomitees für die Weltmeisterschaft 2006 in Zukunft nur noch schwer vereinbaren lassen. »Ich fürchte, das wird ein Full-Time-Job, und für die eine oder andere Sache wird dann keine Zeit mehr sein.« Derzeit mache er sich jedoch noch keine Gedanken darüber.
Unternehmensberater mit im Boot
Außer dem Umbau der Mannschaft nehmen beim deutschen Rekordmeister auch die Umstrukturierungspläne des Vereins allmählich Formen an. Es sei jetzt Zeit, »sich Gedanken zu machen, den Verein in eine Kapitalgesellschaft umzuwandeln«, sagte Beckenbauer. Man werde sich um starke Partner bemühen, um Aufgaben wie den geplanten Stadionbau zu bewältigen: »Da geht es um einen dreistelligen Millionenbetrag.« Mithelfen beim Umwandeln soll laut Beckenbauer die Unternehmensberatung McKinsey, die bei den Bayern im Beirat vertreten ist.
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