Franz Beckenbauer Klaus Augenthaler: "Franz hat sich seine Leichtigkeit hart erarbeiten müssen"

Beckenbauer und Augenthaler halten 1994 die DFB-Meisterschale hoch
Mit der Schale: Franz Beckenbauer ist Cheftrainer und Klaus Augenthaler sein Asistent, als die beiden 1994 mit dem FC Bayern Deutscher Meister werden
© Beate Mueller / Getty Images
Er war Teamkamerad, Spieler und Assistent von Beckenbauer. Im stern-Interview erzählt Klaus Augenthaler von dessen Überredungskünsten am Telefon und gemeinsamen Schafskopf-Abenden.

Der Tod von Franz Beckenbauer jährt sich am 7. Januar 2025 zum ersten Mal. Dieses Interview vom Januar 2024 stammt aus unserem Archiv. Wir veröffentlichen es an dieser Stelle erneut.

Herr Augenthaler, Sie sind so etwas wie ein Weltmeister wider Willen. Franz Beckenbauer hatte Sie 1990 überreden müssen, zurück in die Nationalmannschaft zu kommen, aus der Sie sich drei Jahre zuvor verabschiedet hatten. Wie hat der Teamchef Sie umstimmen können?
Es gab zwei Telefonate. Im ersten sagte er: "Klaus, ich hätte dich gern dabei in Italien. Du bist mein Abwehrchef. Wir wollen bei der WM richtig was reißen." Ich sagte: "Franz, das geht nicht. Ich hab Leistenprobleme, die Achillessehnen tun mir weh, und außerdem habe ich ein neugeborenes Kind zu Hause. Ich pack das nicht." Er darauf: "Das kriegen wir schon hin. Wenn du Schmerzen hast, machst du Pause. Dann spielt halt ein anderer."

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