Fußball-Nationaltorhüter Oliver Kahn präsentiert sich heute in München als Autor. Der Fußball-Profi stellt sein Buch "Oliver Kahn - Nummer eins" vor. Der 34 Jahre alte Profi des FC Bayern München will nach Angaben des Verlags "Einblicke in seine Gedanken und Erfahrungen über sein Leben und den Fußball" geben. Der Nachrichtensender N24 überträgt die Veranstaltung ab 13.30 Uhr live. Kahn hat nach eigenen Angaben ein halbes Jahr lang an dem Buch gearbeitet. Zuletzt hatte er wegen eines Fehlers im Bundesliga-Spiel gegen Werder Bremen und der Trennung von seiner Partnerin für Schlagzeilen gesorgt.
"Ich finde keine Ruhe mehr"
Kahn will sich nach seiner Trennung von Freundin Verena Kerth voll auf den Sport konzentrieren. "Mir fängt an, alles über den Kopf zu wachsen, ich finde keine Ruhe mehr", hatte der 34-Jährige der Münchner Zeitung "tz" in der Dienstagausgabe gesagt. "Vielleicht muss ich in diesem Jahr durch die Hölle, aber ich werde wieder aufstehen", fügte der FC-Bayern-Kapitän hinzu. "So bleibe ich bestimmt nicht liegen. Niemals." Er wolle sich nun "voll ins Training stürzen um dann bei der EM Vollgas zu geben."
Seine 23-jährige Ex-Freundin zeigte in der "Bild"-Zeitung (Dienstagausgabe) Verständnis für Kahns Schritt: "Wir haben den Entschluss, uns zu trennen, gemeinsam getroffen. Ich bin natürlich traurig, aber es ist besser so, wie’s jetzt ist", sagte Kerth. Sie sei aber skeptisch, ob sie nun Freunde bleiben könnten: "Wir haben uns nicht im Streit getrennt, die Voraussetzung wäre sicher gegeben - aber so, wie wir beide in der Öffentlichkeit stehen, geht das vermutlich nicht."
Die 23-Jährige hofft nun, auch ohne ihren prominenten Freund ihre Karriere beim Musiksender MTV fortsetzen zu können: "Wenn das so weitergeht, steht vielleicht irgendwann ein Umzug nach Berlin bevor." Zu Spekulationen, Kahn werde zu seiner Ehefrau Simone, der fünfjährigen Tochter Katharina und dem einjährigen Sohn David zurückkehren, sagte die Ex-Freundin: "Nein, das glaube ich nicht."
"Ich war nie dieser Society-Kahn"
Kahn, der nach der Trennung die Familie besucht hatte, sagte in der "tz": "Ich werde erst einmal allein leben." Die Beziehung mit der elf Jahre jüngeren früheren Kellnerin der Münchner Discothek P1 habe nicht mehr funktioniert. "Die Sache muss damit abgehakt sein." Von ihm selbst sei in den vergangenen eineinhalb Jahren ein falsches Bild in der Öffentlichkeit entstanden: "Ich war nie dieser Society-Kahn. Ich wurde nur dazu gemacht - auch durch eigene Aktionen, die unglücklich waren", betonte der Torhüter selbstkritisch.
"Den Torwartjob kann man nicht in dem Umfeld, in dem ich mich befinde, ausführen", fügte Kahn hinzu. "Was hier passiert, ist schon fast tragisch: Dass jemand wie ich, der sich immer alles mit den Händen aufbaut, das alles mit dem Arsch einreißt", sagte er. "Das Rad Oliver Kahn ist überdreht."
Zugleich wies er Kritik zurück, er habe die Bayern mit eigenen Fehlern um den Bundesliga-Titelgewinn und Weiterkommen in der Champions League gebracht. "Ich bin es leid, mir anhören zu müssen, dass der FC Bayern wegen mir nicht Meister geworden ist", betonte Kahn. "Diesen Schuh zieh ich mir nicht an." Vielmehr habe er "durch meine Leistung dazu beigetragen, dass wir überhaupt noch die Möglichkeit gehabt haben, deutscher Meister zu werden". "Ich habe die Nase voll, für alles immer meinen Kopf hinzuhalten", sagte der Kapitän.
"Ich will wieder zeigen, was ich kann"
Er räumte jedoch ein, er habe "halt mal ein Scheiß-Jahr in 15 Jahren Profifußball gehabt". So könne es nicht mehr weitergehen: "Es sieht fast so aus, als könnte ich nur noch die Unhaltbaren halten und für die Leichten bin ich nicht konzentriert genug." Da jetzt seine Konzentrationsfähigkeit beginne zu leiden, brauche er mehr Ruhe. "Darum muss ich ein paar radikalere Dinge ins Visier nehmen." Dabei überlege er auch, möglicherweise sein Kapitänsamt beim FC Bayern niederzulegen. "Ich will wieder zeigen, was ich kann", sagte Kahn.