Offensichtlich überschätzten viele Trainer der Fußball-Bundesliga die Möglichkeit bei einem Rückstand, durch einen Wechsel zu einer offensiveren Aufstellung noch zum Erfolg zu kommen. Nach einer Bonner Studie führt dies seltener zum Erfolg, als bisher angenommen. Bei einem Festhalten an der Angangstaktik stünden die Erfolgschancen dagegen weitaus besser.
Für die Studie untersuchten Wirtschaftswissenschaftler der Universität Bonn knapp 1700 Einwechselungen der Bundesliga-Saison 2003/2004. Bestätigt fanden die Forscher, dass bei Rückständen häufig frische Offensivkräfte eingewechselt wurden, während Trainer in Führung liegender Teams vermehrt auf eine Absicherung des Ergebnisses durch Einsatz zusätzlicher Abwehrspieler setzten. Der Erfolg der taktischen Wechsel blieb jedoch aus. "Im Gegenteil: Trainer, die ihre taktische Ausrichtung beibehielten, konnten in der verbleibenden Spielzeit deutlich häufiger Resultatsverbesserungen erzielen", sagen die Experten.