Fußball-Bundestrainer Jürgen Klinsmann ist davon überzeugt, dass sein DFB-Kader das Zeug dazu hat, 2006 Weltmeister zu werden. In einem Interview mit dem stern, sagte der 40-Jährige: "Es ist genügend Potenzial da, um was zu bewegen. Warum soll es nicht möglich sein, mit mutigem Fußball auch Argentinien zu schlagen? Erst recht zu Hause, wo uns 60.000, 70.000 Fans nach vorne treiben? Die Klasse ist da. Wir brauchen natürlich auch Glück."
Das Glück, so Klinsmann weiter, könne man auch erzwingen, "wenn man sich nicht von der Überzeugung abbringen läßt, in der 89. Minute doch noch ein Ding zu machen. Das ist genau das, wovor man in der Welt Bammel hat: dass die Deutschen plötzlich den Schalter umlegen. Das ist uns gegeben".
Klinsmann verteidigte in dem stern-Interview noch einmal seine Entscheidung, seinen Wohnsitz in Kalifornien zu behalten und nicht nach Frankfurt, dem Sitz des DFB, umzuziehen: "Die Entfernung hat auch Vorteile. Ich kann unbelastet an meine Arbeit rangehen und sitze mit niemandem im Boot. Es gibt nichts, was mich unter Druck setzen könnte. Da gibt es keine Kumpaneien, ich muss keine Rücksichten nehmen." Er könne sich schwer vorstellen, "permanent in Meetings zu sitzen, um irgendeine Aktennotiz abzuwarten. Mir reicht ein Zehn-Minuten-Telefonat mit dem Vorstand, um zu sagen: Das machen wir, und das machen wir nicht".
