Konsequenzen der Kuss-Affäre Wegen sexueller Nötigung: Spanische Staatsanwaltschaft reicht Klage gegen Rubiales ein

Luis Rubiales, Präsident des spanischen Fußballverbandes RFEF
Luis Rubiales, Präsident des spanischen Fußballverbandes RFEF, könnte wegen der Kuss-Affäre ins Gefängnis wandern
© RFEF / Europa Press / AP / DPA
Luis Rubiales könnte wegen der Kuss-Affäre im Gefängnis landen – oder zu einer Geldbuße verurteilt werden. Aber nur dann, wenn die Klage der spanischen Staatsanwaltschaft vor Gericht zugelassen wird. Das ist derzeit noch unklar.

In der Kuss-Affäre im spanischen Frauen-Fußball hat die Staatsanwaltschaft Klage gegen Verbandschef Luis Rubiales wegen sexueller Nötigung eingereicht. "Die Staatsanwaltschaft beantragt, dass Luis Rubiales als Beschuldigter und Jenni Hermoso als Opfer angehört werden", erklärte sie am Freitag.

Ein Richter am Nationalen Gerichtshof muss nun entscheiden, ob er dem Antrag der Staatsanwaltschaft stattgibt. Sollte er ihn annehmen, wird ein Ermittlungsrichter mit der Leitung einer Untersuchung beauftragt. Er kann am Ende ein Gerichtsverfahren empfehlen oder den Fall abweisen.

Geld- oder Haftstrafe wegen nicht einvernehmlichem Kuss

Seit einer kürzlichen Reform des spanischen Strafgesetzbuches kann ein nicht einvernehmlicher Kuss als sexueller Übergriff eingestuft werden. Dieser kann mit einer Geldstrafe oder mit bis zu vier Jahren Haft geahndet werden.

Rubiales hatte nach dem Sieg der spanischen Nationalmannschaft im Finale der Frauen-WM in Sydney am 20. August den Kopf von Hermoso mit beiden Händen festgehalten und sie auf den Mund geküsst. Das Verhalten des inzwischen suspendierten Verbandschefs löste internationale Empörung und eine Krise im spanischen Fußball aus. Rubiales versicherte, der Kuss sei einvernehmlich gewesen; Hermoso hingegen erstattete inzwischen Strafanzeige.

AFP
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