Es war keine komplette Überraschung aber dennoch ein Paukenschlag, der am Donnerstagmittag über die Nachrichtenagenturen kam: Edin Terzic hat bei Borussia Dortmund um die Auflösung seines Vertrags gebeten, der Verein kam der Bitte des Trainers nach. Terzic hatte den BVB zwar ins Champions-League-Finale geführt, jedoch zeigten die Dortmunder in der Liga und im Pokal enttäuschende Leistungen.
Schon in den vergangenen Wochen war spekuliert worden, dass der Trainer in der Kabine nicht den größten Rückhalt hatte. Die "Bild" berichtete Anfang der Woche, dass es vor dem Finale in Wembley einen Streit zwischen Terzic und Mats Hummels gegeben haben soll, auch das Verhältnis mit Vereinslegende Marco Reus soll nicht das beste gewesen sein. Hummels hatte unmittelbar vor dem Endspiel in London Ende Mai der "Sport Bild" ein brisantes Interview gegeben, in dem er unter anderem die Taktik des Trainers infrage stellte. Am Abend nach der Trennung von Terzic äußerte sich der 35-Jährige auf Instagram kryptisch. "Den heutigen Tag zusammenzufassen wird auch für mich eine Herausforderung", schrieb Dortmunds Abwehrchef in einer Story zu einem Bild, das ihn mit überraschtem Gesichtsausdruck zeigt.
Mats Hummels: Ein Interview als Trennungsgrund
Für den Weltmeister von 2014 scheint es trotz der Trennung von Terzic keine Zukunft in Dortmund zu geben. Der Vertrag Hummels' läuft Ende Juni aus, laut übereinstimmenden Medienberichten scheint man beim BVB nicht gewillt, den Kontrakt zu verlängern. Grund dafür soll auch eben jenes Interview mit der "Sport Bild" sein, dass auch wegen des Timings in der Führungsebene alles andere als gut angekommen sein soll. Damit würde nach 13 Jahren mit zwei Meistertiteln und zwei Pokalsiegen auch Hummels sich einen neuen Arbeitgeber suchen müssen.
Auf der Suche nach einem Nachfolger für Edin Terzic scheint Borussia Dortmund derweil in den eigenen Reihen fündig zu werden. Unter anderem die "Sportschau" berichtet, dass Nuri Sahin zukünftig an der Seitenlinie stehen wird. Der 35-Jährige spielte von 2001 bis 2011 sowie von 2013 bis 2018 für den BVB und kehrte nach seiner aktiven Karriere im vergangenen Winter nach Dortmund zurück. Gemeinsam mit Sven Bender wurde er Edin Terzic als Assistent an die Seite gestellt. Schon damals war dieser Vorgang der BVB-Chefetage als eine Art Misstrauensvotum gegen Terzic gewertet worden.