Nicht nur in Dortmund sorgte der Satz für Irritationen. "Offensichtlich ist es im Falle von Mats so, dass es sein Wunsch ist, nach München zu kommen. Ich meine, wenn einer an die Tür klopft, dann wird der FC Bayern schlecht beraten sein, die Tür nicht aufzumachen", hatte Bayern Münchens Ex-Präsident Uli Hoeneß gesagt. Wie jetzt? Der FC Bayern München als Wohltäter, der einem Hilfsbedürftigen Obdach gewährt?
Ganz so schlecht geht es Mats Hummels bei Borussia Dortmund ja wohl nicht. Vor allem hat Hummels sich mit dem bevorstehenden Wechsel zu den Bayern bei BVB-Fans schon eh keine Freunde gemacht. Die Version, dass er sich den Bayern angedient habe, konnte Hummels also auf keinen Fall stehen lassen - und tat es auch nicht: "Ich habe mich nirgendwo angeboten. Das ist der größte Humbug, den ich je gehört habe. Das habe ich nicht nötig."
Rummenigge springt Hummels bei
Beistand bekam er dann von den Bayern selber. Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge relativierte die Aussagen von Hoeneß, dieser habe sich "missverständlich ausgedrückt. Fakt ist, dass schon der FC Bayern bei Mats Hummels an die Tür geklopft hat und nicht umgekehrt."
Dass Rummenigge sich öffentlich von Hoeneß' Aussage distanziert, dürfte zwei Gründe haben: Zum einen zeigt es, dass Hoeneß sich beim FC Bayern erst einmal hinten anstellen muss. Rummenigge und Sportvorstand Matthias Sammer sind nun die Männer, die im Klub das Sagen haben.
Schlechte Laune kann teuer werden
Viel wichtiger aber: Rummenigge wird die nächsten drei Wochen viele Gespräche mit BVB-Boss Hans-Joachim Watzke wegen des Hummels-Transfers führen müssen. Immerhin geht der Bayern-Vorstandschef davon aus, dass sich die Clubs noch vor dem Aufeinandertreffen im DFB-Pokalfinale am 21. Mai über einen Wechsel von Hummels verständigen werden. Und bis es so weit ist, kann jede Verstimmung auf Dortmunder Seite den FC Bayern Millionen kosten.