Otto "Rehakles" Rehhagel "Ich weiß davon gar nichts"

Der DFB darf weiter hoffen: Griechenlands Erfolgscoach Otto Rehhagel dementierte eine vom Verbandspräsident kolportierte vorzeitige Vertragsverlängerung.

Der DFB darf weiter hoffen: Über die Zukunft von Erfolgscoach Otto Rehhagel in Griechenland ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Der griechische Verbandspräsident Vasilios Gagatsis hatte erklärt, Rehhagel habe vorzeitig um zwei Jahre bis 2008 verlängert. Eine vorzeitige Freigabe für den DFB sei völligg ausgeschlossen. Der Europameister-Coach dementierte allerdings völlig irritiert:" Ich weiß davon gar nichts", sagte Rehhagel zum griechischen Ministerpräsidenten Kostas Karamanlis.

Karamanlis riet Rehhagel bei seinem Empfang davon ab, deutscher Bundestrainer zu werden. "Ein Ballack bringt nicht den Fußball-Frühling", sagte der Ministerpräsident. Rehhagels aktueller Vertrag mit dem Europameister läuft bis 2006.

Der als Wunschtrainer des DFB gehandelte Otto Rehhagel scheint ein Ende seines griechischen Engagement in Betracht zu ziehen. "Ich muss nachdenken, mir alles durch den Kopf gehen lassen und dann entscheiden, gemeinsam mit meiner Frau. Das habe ich immer so gehalten", sagte er der Zeitung "Die Welt".

Den Tiel nicht ermauert

Im griechischen Fernsehen hatte er seine Erfolgstaktik während der Euro erläutert und sich gegen den Vorwurf verteidigt, er hätte die Griechen zum Titel gemauert. "Ich kann nur sagen, dass wir mit Seitaridis einen der offensivsten Verteidiger der EM gehabt haben", meinte Rehhagel. Es komme darauf an, wie man das Spiel einer Mannschaft interpretiere. In Dellas habe gegen Tschechien ein Abwehrspieler das Siegtor geköpft", sagte Rehhagel.

Unterdessen ging die «Hellas-Party» munter weiter. Nach dem triumphalen Empfang durch 350 000 Menschen, die ihre Lieblinge am Montagabend im alten Olympiastadion von Athen begeistert feierten, ehrte der griechische Staatspräsident Konstantinos Stefanopoulos am Dienstag die stolzen Portugal-Rückkehrer.

Ehrennadel für Otto

Er wisse nicht, wie der als deutscher Wunschtrainer gehandelte Rehhagel seine Zukunft plane. "Ich will ihm aber sagen: Selbst wenn er weggeht, werden wir immer an ihn denken, ihn lieben und ihn respektieren", betonte das Staatsoberhaupt. Stefanopoulos schenkte Rehhagel eine Anstecknadel mit dem griechischen Staatswappen und erklärte: "Wir werden stolz sein, wenn Sie es manchmal tragen und sich daran erinnern, dass Sie auch Mitglied dieser Mannschaft gewesen sind." Sichtlich gerührt antwortete Rehhagel: "Ich danke Ihnen herzlich. Griechenland kann ganz stolz sein. Und das Motto muss sein: kontrollierte Offensive."

In der Nacht zum Dienstag hatten Hunderttausende Athener Rehhagel & Co. einen einmaligen Empfang bereitet. Die Busfahrt über etwa 30 Kilometer vom Flughafen nach Athen dauerte rund drei Stunden. Die Menschenmenge stand so dicht, und die Begeisterung war so groß, dass der Bus immer wieder stoppen musste. Im und um das Panathinaikón- Stadion hatten sich rund 100 000 Menschen versammelt. Sie riefen immer wieder: "Er ist verrückt, er ist verrückt, der Deutsche".

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