Fifa-Skandal Polizei durchsuchte auch Schweizer Sportvermarkter

Die Fifa war wohl nicht ihr einziges Ziel: Schweizer Ermittler haben auch die Büros eines Sportvermarkters unter die Lupe genommen. Es ging um Merkwürdigkeiten bei der Vergabe der WM 2022 an Katar.

Schweizer Ermittler haben nach Informationen der "Bild"-Zeitung das Büro des Sportrechtevermarkters Kentaro in St. Gallen im Zusammenhang mit der Vergabe der Fußball-WM 2022 an Katar durchsucht. Wie die "Bild" am Freitag online berichtete, besuchten Beamte der Bundesanwaltschaft das Büro in Mels am 27. Mai. An dem Tag waren Ermittler auch im Fifa-Hauptquartier aufgetaucht und hatten Material beschlagnahmt.

Kentaro-Manager Philipp Grothe, 48, bestätigte der "Bild": "Im Rahmen der Ermittlungen der Bundesanwaltschaft kooperieren wir eng und haben entsprechende Unterlagen zur Verfügung gestellt." Kentaro vermarktet nach den Angaben unter anderem die Spiele der brasilianischen Fußball-Nationalmannschaft.

Länderspiel in Katar im Visier

Hintergrund ist nach diesen Informationen, dass die Schweizer Bundesanwaltschaft und das FBI das Länderspiel Brasilien gegen Argentinien am 17. November 2010 in Doha in Katar im Visier haben. Das Spiel habe rund zwei Wochen vor den WM-Vergaben 2018 an Russland und 2022 an Katar stattgefunden. Für die Austragung soll Katar laut "Bild"-Bericht weit über Marktpreis gezahlt haben. Die Zeitung nennt einen Betrag von mehr als 10 Millionen US-Dollar (heute gut neun Millionen Euro).

DPA
tkr/DPA

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