Theo Zwanziger im stern-Interview "Habe die Vertragswerke nicht gleich selbst gelesen"

Für den DFB-Präsidenten Theo Zwanziger steht im Oktober seine Wiederwahl an, ein guter Grund, vorher noch einmal reinen Tisch zu machen. Im Interview mit dem stern gesteht er Fehler ein, die ihm in seiner Amtszeit unterlaufen sind. Zum Beispiel bei den Vertragsverhandlungen mit Joachim Löw.

DFB-Präsident Theo Zwanziger äußert sich in einem Interview mit dem stern selbstkritisch. Bei den im Februar gescheiterten Vertragsverhandlungen mit Bundestrainer Joachim Löw habe er "vielleicht zwei Fehler" gemacht. "Der erste war, dass ich die Vertragswerke, die Oliver Bierhoff uns auf den Tisch legte, nicht gleich selbst gelesen habe. Ich dachte, es werde ohnehin keine Probleme mit der Einigung geben."

Zwanziger wies zurück, dass es seinerzeit ein Ultimatum an Löw gegeben habe. Aber, so räumt er im Interview ein: "Ich hätte am Abend vor der Präsidiumssitzung noch einmal bei Jogi Löw anrufen sollen, um dem Ganzen die Schärfe zu nehmen. Stattdessen begann über die Medien ein Muskelspiel."

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... mit Theo Zwanziger im neuen stern

In diesem Oktober tritt der 65-jährige DFB-Präsident zu seiner Wiederwahl an. Ob er am Ende der nächsten Amtszeit aufhören werde, sei indes noch offen: "Vielleicht mache ich ja 2013 weiter, wer weiß das heute?" Allerdings "werden die nächsten drei Jahre nicht einfacher", wie Zwanziger erklärte.

Auf die Frage, warum er in den vergangenen zwölf Monaten dreimal mit Rücktritt gedroht habe, antwortete er: "Ich bin nun mal emotional, da bin ich unserem Sportdirektor Matthias Sammer nicht unähnlich. Ich sage auch mal etwas, was ich nicht sagen sollte." Für sein Management der Amerell-Kempter-Affäre hatte er ebenso wie für den Konflikt mit Löw viel öffentliche Schelte erhalten. Zwanziger: "Ich würde lügen, wenn ich sagte, dass mich die Kritik nicht berührt hat."

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