Eine VfL-Sprecherin bestätigte am Freitagnachmittag die Einigung mit dem 31 Jahre alten Brasilianer, der erst im vergangenen Sommer von Hertha BSC in die Türkei gewechselt war.
Marcelinho sollte am Abend nach der laufenden ärztlichen Untersuchung auf einer Pressekonferenz vorgestellt werden. Zu Vertragsdetails wurden zunächst keine Angaben gemacht. Laut "Bild"- Zeitung (Samstag-Ausgabe) soll der Mittelfeldspieler bei den "Wölfen" einen Vertrag bis 2009 erhalten und eine Ablösesumme von 2,75 Millionen Euro kosten. Marcelinho bestritt in der Bundesliga zwischen 2001 und 2006 insgesamt 155 Spiele für Hertha, in denen er 65 Tore erzielte. Er gehörte zu den kreativsten seiner Zunft, ist aber auch für seine Eskapaden außerhalb des Rasens bekannt.
Kreativ-Kraft dringend benötigt
Marcelinhos derzeitiger Club, der türkische Erstligist Trabzonspor, hatte den Fußball-Profi bis zum Sonntag für die Vertragsverhandlungen in Wolfsburg freigestellt. Er hatte sich am Donnerstag bereits von den Fans seines türkischen Clubs verabschiedet und dem türkischen Fernsehen in einem Interview erklärt, dass er nach Wolfsburg wechseln werde.
Sportliche Fähigkeiten, wie sie der 1,74 Meter große Spielgestalter besitzt, wurden bei den Niedersachsen bisher schmerzlich vermisst. Die Mannschaft von Klaus Augenthaler hat in der Hinrunde in 17 Partien lediglich zwölf Treffer erzielt und liegt lediglich dank der sicheren Abwehr, die nur 16 Tore zuließ, auf Platz zwölf im relativ gesicherten Mittelfeld der Bundesliga. Daraufhin hatte der VfL reagiert und vom Liga-Rivalen Bayern München Julio dos Santos ausgeliehen. Der 23-Jährige brach sich jedoch noch in München das Wadenbein und steht längere Zeit nicht zur Verfügung.
BVB raus aus dem Poker
Am Freitagmorgen hatte sich Wolfsburgs Liga-Rivale Borussia Dortmund aus dem Buhlen um Marcelinhos Dienste verabschiedet. "Nach dem jetzigen Stand der Dinge wird es keinen Transfer geben. Er ist finanziell nicht darstellbar. Uns fehlt das deutliche Signal, dass Marcelinho unbedingt zum BVB will. Deshalb werden wir uns nicht weiter bemühen", sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke.
DPA/kbe