Prämien-Streit Togos Team will Spiel boykottieren

Das Chaos bei der togolesischen Fußball-Nationalmannschaft nimmt kein Ende. Vor dem zweiten WM-Gruppenspiel gegen die Schweiz ist das Team wegen des Prämien-Streits in den Streik getreten.

"Ich sitze hier in der Hotelhalle und warte auf meine Spieler, die mit dem Verband verhandeln", sagte Trainer Otto Pfister am Sonntag nach Agenturmeldungen. Eigentlich war die Abfahrt aus dem Mannschafts-Quartier in Wangen im Allgäu für 09.30 Uhr, der Abflug von Friedrichshafen für 11.30 Uhr geplant. An diesem Montag soll Togo sein zweites Gruppenspiel in Dortmund gegen die Schweiz bestreiten. Ob die Partie aber stattfinden wird, ist völlig offen. Noch nie in der Geschichte der Fußball-Weltmeisterschaften hat eine Mannschaft ein Endrundenspiel boykottiert.

Pfister war wegen des Prämienstreits am 9. Juni zurückgetreten und auf Bitten seiner Spieler drei Tage später zum Team zurückgekehrt. Einen erneuten Rücktritt schloss der 68-jährige Deutsche aber aus. "Ich kann ja nicht schon wieder aufgeben. Ich verstehe die Spieler. Sie wurden immer wieder vertröstet", sagte Pfister. Ihm sei vom togoischen Verband zugesagt worden, das Prämienthema bis zum 10. Mai gelöst zu haben. Spieler und Verband hatten sich bereits auf 50.000 Euro geeinigt, doch die Zahlung ließ auf sich warten.

Verantwortung auf dem Spielfeld

Noch am Samstag hatten Spieler öffentlich erklärt, auch ohne Prämie spielen zu wollen. "Die Mannschaft wird gegen die Schweiz alles geben. Wir sind uns bewusst, dass wir Verantwortung auf dem Spielfeld zeigen müssen", sagte der togolesische Nationalspieler Thomas Dossevi.

Der Streik ist vorläufiger Höhepunkt der togolesischen WM-Premiere, die nicht nur dem Verband, sondern dem gesamten afrikanischen Fußball schweren Schaden zugefügt hat. Nach Pfisters Rückkehr und der 1:2-Niederlage im Auftaktspiel gegen Südkorea beschuldigte Togos Generalsekretär Assogbavi Komlam Pfister des Alkohol-Missbrauchs. Pfister will dagegen juristisch vorgehen.

DPA
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