Sportlich war das WM-Finale eines der besten Spiele bei einer Fußball-Weltmeisterschaft, wenn nicht das beste überhaupt: Argentinien und Frankreich lieferten sich einen packenden Schlagabtausch, die Franzosen konnten die Führung der Südamerikaner immer wieder ausgleichen.
Vor allem zwei Spieler stachen mit ihren Toren hervor: Mbappe schoss im Alleingang alle drei Tore für die französische Elf, Messi legte immerhin zwei Mal nach. Am Ende waren es nur Nuancen, die schließlich im Elfmeter-Schießen dafür sorgten, dass Messi und nicht Mbappe den Pokal in die Luft recken konnte.
Fan-Wahnsinn in Buenos Aires: Millionen huldigen Messi und der Nationalelf

Diese Siegesfeier sorgte bereits bei der Übertragung für Diskussionen: Noch bevor Messi den heißbegehrten Pokal in den Händen hielt, bekam er von Emir Tamim bin Hamad Al Thani einen semitransparenten, schwarzen Umhang mit goldenen Verzierungen umgehängt.
Während Kommentatoren wie Bastian Schweinsteiger in westlichen Ländern den sogenannten Bischt als unpassend empfanden ("Da nimmt man dem Spieler einen ganz großen Moment"), empfanden arabische Fans den Bischt als große Geste: "Wenn Araber ihrem Gast einen Bischt schenken, ehrt ihn das und ist ein Zeichen der Dankbarkeit, und das Ganze ist nicht wirklich anders als Pelé, der 1970 einen mexikanischen Hut trug." Mit einem Unterschied: Pele trug den Sombrero noch nicht während der Ehrung.

Für die Fifa könnte der Bischt nun Ungemach bedeuten. In ihren eigenen Regeln steht nämlich, dass Spieler bei Siegesfeiern nur ihre Kleidung aus dem Spiel tragen dürfen: "Bei Fifa-Endrunden darf festliche Kleidung auf dem Spielfeld nur getragen werden, nachdem die folgenden offiziellen Fifa-Aktivitäten stattgefunden haben (bei denen das Team die Trikots tragen muss, die es während des betreffenden Spiels getragen hat)."
Peinlich für Fifa-Boss Gianni Infantino: Er stand nicht nur unmittelbar neben dem Emir, sondern half Messi sogar noch in den Bischt hinein. Dass es zu einer Strafe kommt, ist allerdings unwahrscheinlich.