Die größten Quali-Sensationen Curaçao und Co: Diese Fußballzwerge fahren zur WM

Spieler und Fans von Curaçao feierten nach der historischen WM-Qualifikation gemeinsam auf dem Platz
Spieler und Fans von Curaçao feierten nach der historischen WM-Qualifikation gemeinsam auf dem Platz
© Collin Reid / AP / DPA
Ein winziger Karibikstaat, eine afrikanische Vulkaninsel und Neulinge aus Asien: Für die Fußball-WM 2026 haben sich ein paar echte Exoten qualifiziert. Die größten Sensationen.

An der Fußball-WM 2026 nehmen erstmals 48 Länder teil. Ein Selbstläufer ist die Qualifikation aber deshalb nicht. Deutschland musste lange zittern, Italien und Schweden müssen auf die letzte Playoff-Chance im März hoffen. Mit Nigeria ist zudem das bevölkerungsreichste Land Afrikas in der WM-Quali überraschend gescheitert. 

Zwergenaufstand bei WM-Quali

Dafür haben sich einige Fußballzwerge die Teilnahme am Turnier erkämpft, das im kommenden Jahr in den USA, Kanada und Mexiko steigt. Die größten Sensationen der WM-Qualifikation im Überblick.

Curaçao

Der karibische Inselstaat Curaçao ist der kleinste, der sich je für eine WM qualifiziert hat. Gerade einmal 156.115 Einwohner zählt das Land – das ist in etwa die Bevölkerungsgröße von Paderborn. Trotzdem sicherten sich die Karibik-Kicker in der Nord- und Mittelamerika-Qualifikation ungeschlagen die WM-Teilnahme. Dabei mussten sie beim entscheidenden letzten Spiel (0:0 gegen Jamaika) sogar auf ihren niederländischen Startrainer Dick Advocaat verzichten, der aus familiären Gründen in die Heimat reiste. Das Team machte die Sensation trotzdem perfekt und löst damit Island (rund 400.000 Einwohner) als bisher kleinsten WM-Teilnehmer der Geschichte ab. 

Haiti

Großer Jubel herrscht neben Curaçao auch in einem weiteren Karibikstaat. Haiti mit seinen rund 11 Millionen Einwohnern hat sich nach langem Warten wieder für eine WM qualifiziert. Die bisher einzige WM-Teilnahme war die im Jahr 1974 in Deutschland. Nun setzte sich Haiti in der Qualifikation unter anderem gegen die favorisierten Nationen aus Honduras und Costa Rica durch.

Kap Verde

Das Curaçao Afrikas heißt Kap Verde. Auf dem vulkanischen Archipel vor der Westküste Afrikas leben auch nur rund 480.000 Einwohner – trotzdem fährt das Land 2026 erstmals zu einer Fußball-Weltmeisterschaft. Sieben Siege, zwei Unentschieden und eine Niederlage fuhr das kapverdische Team in der Qualifikation ein. Der Erfolg ist auch ein Ergebnis guter Ahnenforschung: Viele der Nationalspieler mit kapverdischen Wurzeln wurden in einem anderen Land geboren und spielen in verschiedenen Ligen verstreut über die ganze Welt. 

Usbekistan

Bereits im Juni hat sich Usbekistan erstmals die Teilnahme an einer Fußball-WM gesichert. Die zentralasiatische ehemalige Sowjetrepublik hat immerhin 37 Millionen Einwohner, war aber seit der Staatsgründung 1991 immer wieder teils dramatisch in der Quali gescheitert. Für die WM 2006 in Deutschland hatten die Usbeken nach einem Sieg im Entscheidungsspiel sogar schon das Ticket in der Hand – ehe die Fifa das Spiel wegen eines Schiedsrichterfehlers wiederholen ließ. 2014 unterlag Usbekistan dann im Entscheidungsspiel erst im Elfmeterschießen – nun hat es endlich geklappt.

Jordanien

Auch Jordanien hat sich in der Asien-Qualifikation erstmals für eine Weltmeisterschaft qualifiziert. Das Königreich mit seinen rund 11 Millionen Einwohnern probierte es seit 40 Jahren erfolglos. Nun lief das Team in seiner Quali-Gruppe hinter Korea als Gruppenzweiter ins Ziel und darf nächstes Jahr nach Nordamerika fahren.

Schottland

Verglichen mit den Vorgenannten ist die Heimat von Celtic und Rangers im Weltfußball kein kleiner Name. Tatsächlich hat sich die schottische Nationalmannschaft aber seit 1998 nicht mehr für eine WM qualifiziert. Auch diesmal ging es äußerst knapp und dramatisch zu. Im direkten Duell mit Konkurrent Dänemark sicherte sich Schottland erst durch ein Siegtor in der Nachspielzeit des letzten Gruppenspiels das WM-Ticket. Und selbst diese Chance hatte sich nur eröffnet, weil die eigentlich höher eingeschätzten Dänen im vorletzten Spiel gegen den krassen Außenseiter Belarus gepatzt hatten.

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