Der WDR hat Konsequenzen aus der Randale beim Ruhrpott-Derby am vergangenen Wochenende zwischen Schalke und Dortmund gezogen. Kurz vor dem Anpiff hatten zum Teil vermummte Chaoten den BVB-Block in der Veltins-Arena gestürmt, Pyros gezündet, Fans bedroht und Böller in Sitzplatz-Bereiche geworfen. Jetzt haben die Verantwortlichen der WDR-Sendung "Lokalzeit" eine zumindest eigenwillige Maßnahme ergriffen und eine kurze Sequenz aus dem Vorspann geschnitten – die ca. zwei Sekunden nämlich, die die Südtribüne im Dortmunder Stadion, die sogenannte "Wand", zeigen.
BVB-Trainer Klopp, der gerade seinen Vertrag bis 2018 verlängert hat, ging erwartungsgemäß die berühmte "Pöhler"-Kappe hoch: "Eines der eindrucksvollsten Monumente des Weltfußballs einfach rauszunehmen, weil da ein paar Leute drauf sind, die sich danebenbenommen haben, das könnte man im Duden auch unter 'populistisch' einordnen", so Klopp und resümierte drastisch: "Scheißaktion".
WDR-Studioleiter Gerald Baars weiß um die Tragweite der Aktion: "In Dortmund geht man einen schweren Gang, wenn man so berichtet", so Baars zu Spiegel.de: "Aber wir haben das demonstrativ gemacht. Wir wollen zum Nachdenken anregen, eine Diskussion anstoßen". Die "Lokalzeit" ist einer der publikumsstarken Klassiker des WDR und erreicht im Schnitt 120.000 Zuschauer.