Der Spieler des Spieltages:
Man of the Match der Baltimore Ravens beim London Game ist kein anderer als Kicker-Legende Justin Tucker. Mit sechs (!) verwandelten Field Goals schoss er die Ravens zum 24:16-Sieg gegen die Tennessee Titans. 18 Punkte gingen davon alleine auf seine Kappe. Zum Rekord aber reichte es für Tucker nicht. Dieser wird weiterhin von Rob Bironas gehalten, der 2007 in einem Spiel acht Field Goals verwandelte – für die Tennessee Titans.
Der als beste Kicker der NFL gehandelte Tucker ist gleichzeitig der auf seiner Position bestbezahlteste Spieler der NFL mit einem Jahresgehalt von rund sechs Millionen Dollar – vollkommen verdient wie man am Sonntag gesehen hat. Aber nicht nur im Fuß hat Tucker Talente: Er ist ganz nebenbei noch Opernsänger und spricht sieben Sprachen.

Mona Stevens spielt für die "Saarland Ladycanes" sowie die deutsche Football-Nationalmannschaft der Frauen (Flag und Tackle) auf der Position des Quarterbacks. Außerdem fungiert Stevens seit 2022 für die NFL als offizielle Botschafterin des Flag Footballs. Die Saarländerin ist Teil des RTL NFL On-Air-Teams und in zahlreichen Formaten als Football-Expertin zu sehen.
In London bediente Lamar Jackson Zay Flowers, den Rookie Wide Receiver der Ravens, für den ersten Touchdown seiner noch jungen Karriere und auch bei den Titans erreichte nur Superstar-Runningback Derrick Henry ein einziges Mal die Endzone. Drei zusätzliche Field Goals für Tennessee von Kicker Nick Folk und ein verletzter Ryan Tannehill, der zuvor 76 Yards mit einer Passquote von 50 Prozent erwarf und für das letzte Viertel von Malik Willis ersetzt wurde, konnten den Titans keinen Sieg einfahren. Kurz vor Ende der Partie versuchten es die Titans zwar noch mit einem Onside Kick, aber dieser misslang und so musste Ravens-Quarterback Lamar Jackson nur noch abknien, um mit diesem Sieg den umkämpften ersten Platz in der AFC North zu sichern.
Die Überraschung des NFL-Spieltages – Teil 1:
Nach dem fünften Spieltag waren die Philadelphia Eagles und die San Francisco 49ers die einzigen beiden ungeschlagenen Teams der NFL. Am Sonntag mussten beide ihre erste Niederlage einstecken und das gegen vermeintlich schwächere Kontrahenten: Die Cleveland Browns, die mit zwei Siegen und zwei Niederlagen in die Saison gestartet sind, mussten das zweite Spiel in Folge auf ihren Quarterback Deshaun Watson verzichten, der aufgrund einer Schulterverletzung ausfällt. Keine guten Voraussetzungen, um gegen die 49ers zu bestehen. Diese erwischten jedoch einen rabenschwarzen Tag: Wide Receiver Deebo Samuel und Christian McCaffrey, der aktuell beste Runningback der Liga, mussten frühzeitig verletzt vom Feld.
Quarterback Brock Purdy brachte nur zwölf seiner 27 Pässe an den Mann und in den letzten Sekunden des Spiels verpasste Kicker Moody auch noch das spielentscheidende Field Goal. So reichten den Browns ein Touchdownlauf und 4 Fieldgoals zum 19:17-Sieg in einer eher durchwachsenen Partie. Für Brock Purdy endete eine beeindruckende Serie: Der 23-Jährige, der im Draft 2022 als allerletzter Spieler ausgewählt wurde, verlor nach 15 Siegen in Serie erstmals ein NFL-Spiel, bei dem er in der Startformation stand.
Die Überraschung des Spieltags – Teil 2:
Auch die Eagles hätten sich wohl nicht träumen lassen, dass sie gegen die bereits abgeschriebenen Jets Probleme bekommen könnten. Die New Yorker galten vor der Saison eigentlich als Geheimfavorit auf den Titel, ehe sich Aaron Rodgers, langjähriger Quarterback der Green Bay Packers und mehrfach als wertvollster Spieler der Liga ausgezeichnet, in seinem ersten Spiel für sein neues Team die Achillessehne riss. Seitdem blieben die Jets weit hinter ihren Erwartungen zurück.
Am Sonntag fielen dann auch noch zwei starke Cornerbacks, die Passverteidiger der Defensive, mit Gehirnerschütterungen aus. Dennoch gewannen die Jets eine der wichtigsten Statistiken (und damit auch das gesamte Spiel) für sich: die Turnovers. Als Turnover bezeichnet man eine Aktion, in der es der Verteidigung gelingt, den Pass des Quarterbacks abzufangen oder einen vom Ballträger fallengelassenen Ball zu sichern. Viermal profitierte gestern "Gang Green" von solch individuellen Fehlern der Eagles und gewann am Ende überraschend mit 20:14.
Damit bleibt ein legendärer Rekord für ein weiteres Jahr bestehen. Im Jahr 1972 gelang den Miami Dolphins, was seitdem keinem Team mehr gelang: Ohne eine einzige Saisonniederlage den Super Bowl zu gewinnen.
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