Der Verlierer des Spieltags:
Seit dem 8. September ist Bengals-Quarterback Joe Burrow der bestbezahlteste Spieler der NFL. In den kommenden fünf Jahren verdient der 26-Jährige nun stolze 275 Millionen Dollar (rund 257 Millionen Euro). Doch eine Sache fehlt Burrow seit Vertragsabschluss: Siege. Sowohl gegen die Cleveland Browns als auch gegen die Baltimore Ravens gingen die Cincinnati Bengals als Verlierer vom Feld und belegen damit aktuell den letzten Platz in ihrer Division. Grund für den schleppend Start ist eine Wadenverletzung, die Burrow sich im Trainingscamp zuzog und die ihm somit wichtige Trainingseinheiten mit seinen Mitspielern kostete. Auch seine Beweglichkeit auf dem Spielfeld ist noch sichtlich eingeschränkt. Im Spiel gegen die Ravens humpelte Burrow im vierten Quarter vom Platz und musste kurzzeitig behandelt werden.
Sollte sich seine Verletzung verschlimmert haben, droht ein enttäuschendes Jahr für die Bengals, die eigentlich als Anwärter auf den Super Bowl gelten. Es gibt aber auch Grund zur Hoffnung: In der zweiten Hälfte des Spiels gegen die Baltimore Ravens fand Burrow zweimal seinen Receiver Tee Higgins in der Endzone und erzielte seine ersten beiden Touchdown-Pässe der Saison. Ein Touchdown war ihm eine Woche zuvor gegen die Browns noch nicht gelungen.
Der Spieler des Spieltags:
Sechs gefangene Pässe, 171 Yards Raumgewinn und ein Touchdown: Das ist die Statistik von Tampa Bays Superstar Mike Evans. Der Wide Receiver der Buccaneers war gegen die Chicago Bears wieder einmal nicht zu stoppen. Zum 37. Mal knackte Evans damit die aussagekräftig Marke von 100 Yards pro Spiel und ist auf dem besten Weg, seine zehnte 1000-Yard-Saison seit seinem Debüt im Jahr 2014 zu erreichen. Aktuell hält er damit den Rekord für die meisten 1000-Yard-Spielzeiten zu Beginn einer NFL-Karriere. Noch beeindruckender wird seine Leistung, wenn man bedenkt, dass Evans während seiner gesamten Karriere bis auf drei Spielzeiten mit Spielmacher-Legende Tom Brady keinen namenhaften Quarterback an seiner Seite hatte. Kein Wunder also, dass auch Baker Mayfield, der seine Karriere in Tampa Bay wiederbeleben möchte, sich auf seinen Star Receiver verlässt.
Aber was macht den Passempfänger so schwer zu verteidigen? Eine seltene Kombination aus sicheren Händen, perfekt gelaufenen Routen und einer Körpergröße von 1,96 Meter, die ihm Pass für Pass die Lufthoheit auf dem Spielfeld sichert. Zudem wiegt Evans über 100 Kilo – Alptraumwerte für jeden Verteidiger.
Die gute Nachricht des Spieltags:
Im April 2022 wurde John Metchie III von den Houston Texans in der zweiten Runde des NFL-Drafts ausgewählt und zählt damit zu einem der besten Collegetalente der USA. Aber nur drei Monate später erkrankte der Wide Receiver an Leukämie und musste sich einer langwierigen Behandlung unterziehen, in Folge derer er die komplette vorangegangene Saison verpasste. Über ein Jahr später gab Metchie krebsfrei sein heißersehntes NFL-Debüt gegen die Indianapolis Colts und fing gleich seinen ersten Pass für 17 Yards. Eine dringend benötigte Verstärkung für die Texans und Rookie Quarterback CJ Stroud, der nach zwei Spieltagen noch auf seinen ersten NFL Sieg wartet.
Der Spielzug des Tages:
Die Detroit Lions griffen tief in die Trickkiste und spielten den Flea Flicker. Dies ist ein Spielzug bei dem die Offense versucht, die Defense mit einem angetäuschten Lauf zu überraschen, der am Ende doch ein Passspielzug wird. Der Quarterback übergibt den Ball mit einem Hand-off an den Runningback. Kurz bevor dieser die Line of Scrimmage überschreitet, wirft er den Ball zurück zum Quarterback. Die Defense attackiert in der Regel den Lauf und löst sich aus der sogenannten Coverage der Passverteidigung. Wird der Ball nun zum Quarterback zurück gepitched, erhofft sich die Offense einen freien Passempfänger und ein Big Play.
Wie das in Perfektion aussieht, zeigten die Lions am Sonntagabend: Quarterback Jared Goff übergab den Ball an Jahmyr Gibbs, der wieder zurück an Goff übergab. Der Quarterback hatte ob des angetäuschten Spielzugs nun Kalif Raymond als freien Mann in der Endzone und sorgte so für die zwischenzeitliche 14:7-Führung.