Einen Tag nach dem desaströsen Auftakt haben Deutschlands Schwimmer bei den Olympischen Spielen ein wenig Wiedergutmachung betrieben. Angeführt von Doppel-Europameister Paul Biedermann, der mühsam das Halbfinale über 200 m Freistil erreichte, kamen vier der sieben Einzelstarter eine Runde weiter. Zudem zog die 4x100-m-Freistilstaffel der Männer mit deutschem Rekord ins Finale ein.
Der 25-jährige Biedermann war am Samstag bei seinem ersten Start mit indiskutabler Zeit über 400 m im Vorlauf ausgeschieden. Trainer Frank Embacher hatte daraufhin die Schuld auf sich genommen. Er habe Biedermann zu einem schnelleren ersten Rennteil angehalten, woraufhin sein Schützling auf der Schlussbahn nicht mehr hatte zulegen können.
Vorlauf-Bestzeit über 200 m schwamm am Morgen 400-m-Olympiasieger Sun Yang (China) in 1:46,24. Ryan Lochte, der am Vortag Gold über 400 m Lagen gewonnen hatte, wurde Zweiter. Landsmann Michael Phelps hatte schon vor Wochen seinen Verzicht auf dieses Rennen bekanntgegeben.
Die ersten Lichtblicke hatten dem DSV zuvor Rückenschwimmer Helge Meeuw und Brust-Spezialistin Sarah Poewe beschert. Der Vize-Europameister wurde über 100 m in 53,83 Siebter und blieb nur drei Hundertstel über seiner Saisonbestzeit. Der deutsche Meister Jan-Philip Glania (Frankfurt/54,07) kam als Zwölfter weiter.
Für den Höhepunkt aus deutscher Sicht sorgte das Staffelquartett Benjamin Starke, Markus Deibler, Christoph Fildebrandt und Marco di Carli, das auf Rang fünf in 3:13,51 so schnell schwamm wie niemals zuvor. Die alte Bestmarke stand bei 3:14,23 von der WM in Shanghai im Vorjahr.
Europameisterin Jenny Mensing aus Wiesbaden war am Morgen über 100 m Rücken in indiskutablen 1:00,72 Minuten als Gesamt-21. ausgeschieden.
Säbelfechter Nicolas Limbach zog unterdessen ins Achtelfinale ein. In der Runde der letzten 32 gewann der Weltranglistenerste souverän 15:8 gegen den Polen Adam Skrodzki.Limbach gilt in London als Topfavorit auf die Goldmedaille. In Peking 2008 ging Limbach ebenfalls als Weltranglistenerster an den Start, schied aber dort im Achtelfinale aus und belegte Platz neun.
Linus Lichtschlag und Lars Hartig erreichten bei der olympischen Ruder-Regatta ohne Mühe das Halbfinale. Das Duo aus Berlin und Friedrichstadt musste sich im Vorlauf auf dem Dorney Lake im Leichtgewichts-Doppelzweier nur Frankreich geschlagen geben.