Olympische Winterspiele 2014 in Sotschi IOC-Mitglieder prüfen Vergabemodalitäten von Olymipa

Und es beweg sich doch! Das IOC überlegt, das Vergabeverfahren für Olympia zu ändern. Künftig könnte das Großereignis auch in zwei Städten stattfinden oder in mehreren Ländern.

Nach massiver Kritik an den explodierenden Kosten der http://www.stern.de/sport/olympia/olympia-2014/;Olympischen Winterspiele im russischen Sotschi# erwägt das IOC eine Änderung des Vergabeverfahrens. Schon die Ausschreibung der Spiele müsse neu geregelt werden, forderten mehrere Mitglieder des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) vor einer Sitzung am Mittwoch in Sotschi. Geprüft werde etwa, ob die Spiele künftig auch in zwei Städten stattfinden oder an mehr als ein Land vergeben werden könnten. Eine Bewerbung für das sportliche Großereignis solle zudem künftig weniger kosten. Entschieden wird über ein neues Verfahren aber erst im Dezember.

Mit 50 Milliarden Dollar gelten die am Freitag in Sotschi beginnenden Spiele als die teuersten aller Zeiten. Die Überprüfung der Vergabekriterien sind Teil einer Agenda 2020, die der deutsche IOC-Präsident Thomas Bach bei seiner Wahl im September auf den Weg gebracht hat. "Wir glauben, dass wir mehr tun sollten, um die sich bewerbenden Städte besser zu unterstützen", sagte IOC-Vizepräsident John Coates im Vorfeld des Treffens. Geprüft werde daher, ob Bewerbungen, die mit fast 100 Millionen Dollar zu Buche schlagen können, künftig bezuschusst werden.

IOC nach Kritik in Zugzwang

Angesichts der zunehmenden Proteste im Umfeld von Olympia und abnehmender Bewerberzahlen ist das IOC in Zugzwang. Mehrere Städte haben sich bereits aus dem Rennen um die Winterspiele im Jahr 2022 verabschiedet. Auch die Proteste vor der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien und Olympia 2016 in Rio werfen ein Schlaglicht auf die abnehmende Akzeptanz.

Weder Bundespräsident Joachim Gauck, noch Frankreichs Präsident Francois Hollande oder der britische Premier David Cameron reisen zu den Spielen nach Sotschi, die als Prestigeobjekt von Präsident Wladimir Putin gelten. Seit dem Zuschlag für den Bade-Ort im Jahr 2007 gibt es Vorwürfe wegen zu hoher Kosten, Korruption, der Nähe zu der Krisenregion im Nordkaukasus sowie zuletzt der Kampagne gegen Homosexuelle.

DPA
kng/DPA

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