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Die Olympia-Nacht Pleiten, Pech, Stürze - und eine 15-jährige Goldmedaillen-Gewinnerin

Der Skicross-Wettbewerb der Frauen endete für die Kanadierin India Sherret im Krankenhaus - bei weitem nicht der erste schwere Sturz in Pyeongchang
Der Skicross-Wettbewerb der Frauen endete für die Kanadierin India Sherret im Krankenhaus - bei weitem nicht der erste schwere Sturz in Pyeongchang
© Carl Sandin/Bildbyran via ZUMA Press / DPA
Schon wieder landete jemand erst hart auf der Piste und dann im Krankenhaus. Die Anlagen für Snowboarder und Skicrosser sorgen für Diskussionen. Deutschland fiebert heute mit den Biathleten und dem Eishockey-Team. Der Olympia-Überblick.

Was in der Nacht passiert ist, und was der Tag uns bringt - der Überblick:

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So lief es für die deutschen Athleten

Sagen wir mal: nicht so gut. Skicrosserin Julia Eichinger schied im Achtelfinale aus. Allerdings hat Eichinger sich gerade erst von zwei Kreuzbandrissen erholt. "Ich war kein Medaillenkandidat und es war mir klar, dass hier fast ein Weltwunder passieren muss, dass ich ins Finale fahre. Andere sind viel stärker", sagte Eichinger.

Die dreimalige deutsche Meisterin im Eiskunstlauf, Nicole Schott, beendete den Wettbewerb auf Platz 18.

Eine enttäuschende Nachricht gab es auch für Langläuferin Nicole Fessel. Auch der letzte olympische Langlauf-Wettbewerb der Damen über 30 Kilometer findet am Sonntag ohne die deutsche Hoffnungsträgerin statt. Fessel, die an einer Kehlkopfentzündung litt, war von Bundestrainer Torstein Drivenes nur im Teamsprint eingesetzt worden, hatte dort aber einen Leistungseinbruch erlitten.

Die Entscheidungen

Sie ist erst 15, aber hat nun olympisches Gold: Eiskunstläuferin Alina Sagitowa. Die Europameisterin bezwang mit 239,57 Punkten ihre drei Jahre ältere Teamkollegin Jewgenija Medwedjewa (238,26). Bronze ging an Kaetlyn Osmond (231,02) aus Kanada. Sagitowa hat damit die erste Goldmedaille für die Olympischen Athleten aus Russland gewonnen.

Kanada hat im Skicross-Finale der Frauen erneut Gold und Silber gewonnen. Kelsey Serwa holte vier Jahre nach Rang zwei in Sotschi den Olympiasieg und feierte damit den größten Erfolg ihrer Karriere. Rang zwei ging an Brittany Phelan, die 2014 noch als alpine Skirennfahrerin angetreten und im Slalom 15. geworden war. Skicross fährt sie erst seit zwei Jahren. Bronze sicherte sich Fanny Smith aus der Schweiz. Favoritin Sandra Näslund ging überraschend leer aus, sie wurde Vierte. Die Weltmeisterin aus Schweden hatte vor Olympia vier Weltcup-Rennen in Serie gewonnen.

Die Party-Fotos der Nacht

Natürlich waren es mal wieder die Nordischen Kombinierer, die das Deutsche Haus in Peongchang gerockt haben. Nach der Goldmedaille im Team-Wettbewerb sogar zu viert statt beim Dreifach-Sieg nur zu dritt.

Der Aufreger der Nacht

Dieses Mal hat es die Kanadierin India Sherret erwischt. Die Skicrosserin musste mit einem Rettungsschlitten von der Piste geborgen werden. Die 21-Jährige ist nach Angaben des kanadischen Teams in einem stabilen Zustand und wurde zu Untersuchungen ins Krankenhaus gebracht.

Die Pisten und Anlagen für Skicrosser und Snowboarder bleiben der Diskussionspunkt der Olympischen Winterspiele 2018. Training und Wettbewerbe wurden von zahlreichen teils schweren Stürzen überschattet. "Ich denke, für die Frauen ist es unproblematisch", sagte die deutsche Skicrosserin Julia Eichinger dennoch. "Klar wird es den einen oder anderen Sturz geben, das ist einfach so. Aber dass wir so Weitenrekorde wie bei den Herren aufstellen werden, denke ich, ist nicht der Fall."

Anders sieht man das offenbar beim Deutschen Skiverband. Skicross-Sportdirektor Heli Herdt will sich beim Weltverband offensiv für gemäßigtere Strecken bei den Olympischen Winterspielen 2022 einsetzen. "Ich werde dafür kämpfen, dass wir das in vier Jahren nicht so erleben, sondern schöner, dafür stehe ich ein", sagte Herdt am Freitag. Beim Weltverband FIS sei er bekannt als jemand, "der das Herz auf der Zunge trägt. Das werde ich weiterhin so machen." Herdt hatte zuvor den Gigantismus und die Dimension des Olympia-Kurses angeprangert.

Was heute noch ansteht

Im Eisschnelllauf hat Vize-Weltmeister Nico Ihle es über 500 Meter nur auf Platz 8 geschafft. Über 1000 Meter hat er heute um 11 Uhr noch einmal die Chance auf eine Medaille. Die größten Konkurrenten sind dabei Kjeld Nuis aus den Niederlanden und der 500-Meter-Olympiasieger Havard Lorentzen aus Norwegen.

Die Biathlon-Staffel der Damen hat sich durch Fehlschüsse um die letzte mögliche Medaille gebracht, heute ist es an der Herren-Staffel, es besser zu machen. Ab 12.15 Uhr laufen und schießen Erik Lesser, Arnd Peiffer, Simon Schempp und Benedikt Doll um eine olympische Medaille. Die härtesten Konkurrenten: Norwegen und Frankreich.

42 Jahre lang haben die deutschen Eishockey-Herren keine olympische Medaille gewonnen. Heute könnte das Team von Bundestrainer Marco Sturm also Historisches schaffen. Allerdings muss dazu ein Sieg gegen die übermächtigen Kanadier her. Ab 13.10 Uhr gilt es, die Außenseiter-Chance zu nutzen.

Die Olympia-Nacht: Pleiten, Pech, Stürze - und eine 15-jährige Goldmedaillen-Gewinnerin

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