Himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt: Die Winterspiele in Peking wird Katharina Althaus sicherlich nicht vergessen. Gleich am ersten Tag der Spiele holte sie im Skispringen die erste deutsche Medaille, wenige Tage später war sie fassungslos. Beim ersten Mixed-Wettbewerb im Skispringen wurde Althaus wie vier weitere Frauen wegen eines zu großen Anzugs disqualifiziert. Der Traum von der zweiten Medaille dahin, dabei war Althaus mit dem selben Anzug wie wenige Tage zuvor gesprungen. Die Kritik an der FIS und der Jury war groß, der erste Skandal der Spiele in Peking schnell geschrieben. Für Althaus blieb die Freude über Silber und der Frust über die Jury.
Aber auch andere Nationen durchlebten Berg- und Talfahrten: Da war Mikaela Shiffrin, die in ihren drei Paradedisziplinen jeweils frühzeitig ausschied und ohne eine einzige Medaille China gen USA verlassen musste. Da war der Norweger Johannes Thingnes Bö, der im Biathlon kaum zu schlagen war und gleich vier Goldmedaillen einheimste. Oder auch Zoi Sadowksi-Synnott, die ein ganzes Land in Wintersport-Euphorie versetzte. Die 21-Jährige holte die erste Goldmedaille für Neuseeland in der Geschichte der Winterspiele, mit Nico Porteous gewann ein weiterer Neuseeländer am Ende der Spiele erneut das begehrte Edelmetall. Eine der prägendsten Geschichten aber wird das Trauerspiel um Eiskunstlauf-Supertalent Kamila Walijewa bleiben. Des Dopings überführt verpatzte der Superstar die Kür und wurde "nur" Vierte in einem hochkarätig besetzten Feld. Trainerin Eteri Tutberidse war der 15-Jährigen vor der Welt öffentlich Versagen vor und wollte Kritik an ihrem Trainingsstil und dem Dopingvergehen gar nicht erst aufkommen lassen. Dass selbst das IOC in Form von Präsident Thomas Bach eingriff und das russische Verhalten kritisierte, sagt eigentlich schon viel über den Fall Walijewa aus, der die Welt auch nach den Spielen noch beschäftigen wird.