Als Zeichen des Protests, weigert sich das NBA-Team der Milwaukee Bucks, ein Playoff-Spiel zu bestreiten. Auch LA-Clippers-Coach Doc Rivers bringt seine Wut zum Ausdruck. Andere Sportler schließen sich dem Protest an.
Boykott im US-Sport "Wir sind die, die getötet werden!" – NBA-Sportler wenden sich an die Öffentlichkeit

"Wir haben das entsetzliche Video von Jacob Blake gesehen, der sieben Mal in den Rücken geschossen wurde von einem Polizeibeamten in Kenosha."
"Seitdem ist nicht passiert, deshalb kann unser Fokus heute nicht auf Basketball liegen."
Als Zeichen eines außergewöhnlichen Protests, weigert sich das Basketball-Team der Milwaukee Bucks, ein NBA-Playoff-Spiel gegen die Orlando Magic zu bestreiten.
Der 29 Jahre alte Familienvater Jacob Blake war durch Schüsse der Polizei in seinen Rücken schwer verletzt worden.
Der Tatort ist in weniger als einer Stunde von Milwaukee mit dem Auto zu erreichen.
"Die letzten vier Monate haben gezeigt, welche Ungerechtigkeiten unsere afroamerikanische Gemeinschaft aufgrund ihrer Hautfarbe ertragen musste [...]
"In den letzten Tagen in unserem Bundesstaat Wisconsin, haben wir das entsetzliche Video von Jacob Blake gesehen, der sieben Mal in den Rücken geschossen wurde von einem Polizeibeamten in Kenosha. Und trotz des überwältigenden Protests, ist seitdem nichts passiert, deshalb kann unser Fokus heute nicht auf Basketball liegen."
"Wir wollen Gerechtigkeit für Jacob Blake und dass der Polizist zur Rechenschaft gezogen wird [...]
Ergreift sinnvolle Maßnahmen gegen Polizeigewalt und reformiert das Strafrecht!"
"Wir ermutigen jeden Einwohner, sich selbst zu informieren. Handelt friedlich und verantwortungsvoll, und gebt eure Stimme am 3. November ab."
Auch LA-Clippers-Coach Doc Rivers bringt mit emotionalen Worten seine Wut zum Ausdruck.
"Wir sind die, die getötet werden. [...]
Es ist für mich erstaunlich, warum wir dieses Land weiterhin lieben und dieses Land uns nicht zurück liebt!"
Nach dem Boykott des Basketball-Teams aus Milwaukee wurden alle Spiele der Playoff-Runde verschoben.
Der ehemalige US-Präsident Barack Obama schrieb: "Ich preise die Spieler der Bucks, die einstehen dafür, woran sie glauben, Trainer wie Doc Rivers und die NBA und WNBA dafür, ein Zeichen zu setzen. Es wird all unsere Institutionen brauchen, um für unsere Werte einzustehen."
Auch in der Frauen-Basketball-Liga WNBA und der Major League Baseball wurden Partien abgesagt.
Tennis-Star Naomi Osaka schloss sich dem Protest an und verzichtete unmittelbar vor den US Open auf ihr angesetztes Halbfinale beim Masters in New York.